Trotz verschiedener Interessenten und vorläufiger Gespräche mit potenziellen Investoren seien die Verhandlungen beendet worden, teilte Abercrombie & Fitch am Montag mit.
Nach «umfassender Überprüfung aller relevanten Faktoren» sei der Verwaltungsrat zu dem Schluss gekommen, dass die entschlossene Ausführung des eigenen Geschäftsplans im besten Interesse der Aktionäre sei, sagte Verwaltungsratspräsident Arthur Martinez. Doch die Marktreaktion macht deutlich, dass Anleger wenig Vertrauen haben - sie schickten die Aktie auf den tiefsten Stand seit 17 Jahren.
Abercrombie & Fitch galt mit körperbetonter Kleidung, grossformatigen Logos und provokanter anzüglicher Werbung einst als Trend-Label. Ex-Chef Michael Jeffries sorgte jedoch für ein kontroverses Image. Er sagte, er wolle nur durchtrainierte Kunden mit Waschbrettbauch. Jeffries nahm Ende 2014 seinen Hut, aber der Konzern kam nicht aus der Krise. Die Verkäufe sinken seit vier Jahren.
Lediglich die Zweitmarke Hollister federt den Absturz etwas ab, doch der Anschluss an billigere Rivalen wie H&M oder Forever 21 scheint verloren. An der Börse hatte man auf einen rettenden Investor gehofft. Die Mitteilung, dass ein Verkauf nicht zustande kommt, wurde am Markt als Zeichen gedeutet, dass sowohl Beteiligungsfirmen als auch Konkurrenten vor einem Sanierungsversuch zurückschrecken.