BMW-Chef Harald Krüger habe eine Kreislaufschwäche erlitten. Er befinde sich derzeit in ärztlicher Behandlung, hiess es. «Nach ersten Untersuchungen ist sein Gesundheitszustand stabil.» Schon am Morgen habe sich Krüger nicht wohlgefühlt. Erst kürzlich war er von Auslandsreisen zurückgekehrt. Ihm sei es jedoch wichtig gewesen, für den IAA-Auftritt zur Verfügung zu stehen.
Krüger musste nach dem Zusammenbruch von Helfern gestützt und von der Bühne geleitet werden, wie Spiegel online berichtet. Die Pressekonferenz musste deswegen schon nach wenigen Minuten unterbrochen wereden. Sie soll später nachgeholt werden.
Krüger ist erst seit Mai Chef bei BMW. Er hat eine Bilderbuchkarriere hingelegt. Vor seinem Wechsel an die Unternehmensspitze als Nachfolger von Norbert Reithofer war Krüger Produktionschef und viel in der Welt unterwegs. Nach seinem Maschinenbau-Studium in Braunschweig und Aachen hat Krüger bisher fast seine gesamte Berufslaufbahn bei BMW verbracht. Eingestiegen war er im Jahr 1992 als Trainee.
BMW stellt auf der IAA unter anderem die neue Generation des Flaggschiffs 7er vor. In die Luxuslimousine hat der Autobauer viel Hightech gepackt: etwa ein Bediensystem mit Gestensteuerung und eine Fernsteuerung für das Parkieren in Garagen.
Vor der Messe hatte der Automanager vor starken Veränderungen in der Branche gewarnt, hervorgerufen durch Apple und Google, die mit selbstfahrenden Autos auf den Markt drängen. «Unser Geschäft bekommt ganz neue Spielregeln», kündigte der BMW-Chef in der «Süddeutschen Zeitung» («SZ») an.
Die Digitalisierung werde die Branche umkrempeln - «mehr als wir uns das heute möglicherweise vorstellen können», sagte Krüger weiter. Für Führungskräfte und Mitarbeiter bedeute dies: «Wir müssen an vielen Stellen schneller werden.» Design und Marke seien nach wie vor wichtig für einen Oberklassehersteller wie BMW. Kooperationen mit IT-Unternehmen wie Google oder Apple schloss Krüger in der «SZ» zwar nicht grundsätzlich aus. Allerdings müssten beide Partner «von einer Kooperation profitieren», sonst werde so etwas nicht lange funktionieren.
Die IAA, die zum 66. Mal stattfindet, ist eine der wichtigsten Automessen der Welt. 1103 Aussteller aus 39 Ländern präsentieren bis zum 27. September die neuesten Trends der Branche, 219 Weltneuheiten sind angekündigt. 900'000 Besucher werden erwartet. (rsn/sda)