Das 31. Eidgenössische Jodlerfest vereint Stimmen aus aller Welt
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Grossanlass in Zug:Das 31. Jodlerfest vereint Stimmen aus aller Welt

Bei Prachtswetter und mit wehenden Fahnen
Das Jodlerfest ist angestimmt

Am Freitag startete das diesjährige Eidgenössische Jodlerfest in Zug. Es ist das erste seit sechs Jahren. Noch liess der grosse Ansturm auf sich warten. Beizer, Jodler und Gäste sind jedoch bereits in Hochform.
Publiziert: 16.06.2023 um 21:20 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2023 um 21:30 Uhr
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Endlich wieder Jodeln: Nach sechs Jahren Pause startete am Freitag das Eidgenössische Jodlerfest in Zug.
Foto: Andy Mettler
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Joschka SchaffnerRedaktor Politik

Trachten, Kutten und Edelweiss-Hosenträger, so weit das Auge reicht: Die Stadt Zug steht dieses Wochenende ganz im Bann des Urchigen. Bereits Freitagmittag strömen die Menschen fleissig an die Seepromenade, ins Jodlerdorf, wo das Eidgenössische Jodlerfest feierlich eröffnet wird. Alphornbläser, Fahnen- und Redeschwinger sowie Bier- und Essenszelte empfangen dort zum Auftakt.

Der grosse Ansturm sei es aber noch nicht, der komme erst am Samstag, sagt Benedikt Reitberger (34). Er schaut in einem der Zelte neben der Festbühne, dass alle hungrigen Gäste zu ihrer Bratwurst kommen. «Heute sollen wir zuerst einmal warm werden», sagt er. Dennoch herrscht reger Betrieb. Nicht nur bei Reitberger und den restlichen Imbissständen. Sondern auch in den Restaurants, die sich gleich neben dem Festareal befinden.

Höhere Einnahmen für die Restaurants

«Wir haben das Personal aufgestockt und für die drei Tage mehr Ware eingekauft», sagt Beizer Werner Merz (34). Die Aussensitzplätze seines griechischen Restaurants sind gut besetzt. Über das Wochenende würden die Einnahmen wohl 50 Prozent höher sein als sonst. Merz gibt sich aber trotz der Ausnahmesituation locker. «Für uns Griechen ist das Routine», sagt er schelmisch.

Währenddessen begrüsst das Organisationskomitee auf der Festbühne den harten Kern der Gäste. An der prallen Sonne. Sie haben noch keinen Schattenplatz unter den Bäumen am Seeufer gesucht. Einige hören ein paar Schritte weiter lieber einem Ländlerquartett zu – inklusive Talerschwingerin. Und geniessen ihr erstes kühles Bier des Tages. «Ein wenig Schwiizerörgeli gehört bei einem Jodlerfest natürlich auch dazu», sagt Musiker Sepp Feierabend (75) aus Oberägeri ZG in einer kurzen Pause.

Einige reisten von weit her an

Und dann gibt es noch die Besucher, die für das Fest einen weiten Weg auf sich genommen haben. «Es ist riesig hier und sehr gut organisiert», sagt Rudy Hofmann (58) in markantem Dialekt. Seine Frau und er sind extra aus Oberbayern angereist. Gekleidet ist er, selbstverständlich, in eine bayerische Alltagstracht. «Jetzt müssen wir nur noch irgendwohin, wo sie wirklich jodeln», sagt er. «Bis jetzt haben wir nur Alphornbläser gehört.»

An vielen Orten picknicken asiatische Touristen. Sie haben den eigenen Reiskocher dabei. Jodlerklubs aus aller Welt, etwa aus Südafrika oder den USA, präsentieren ihre Trachten. «Dä sing i lut wänns Tag will werde: s’isch niene schüner uf der Erde, as wie im Glarnerland, as wie im Glarnerland», ertönt es etwa laut am Ufer des Zugersees. Gesungen wird das Lied vom Yodel Club New Glarus aus Wisconsin (USA) – in beinahe akzentfreiem Schweizerdeutsch. «Unser Verein ist seit 1996 an den Schweizer Jodlerfesten dabei», sagt Matt Streiff (52). «Die meisten Menschen in New Glarus sind Schweizer Abstammung – auch ich.»

Das Publikum und die Jodlerinnen und Jodler zeigen sich derweil bunt durchmischt, von Jung bis Alt. «Es gibt nichts Schöneres, als wenn die Gassen voller Trachten sind», sagt etwa Jodlerin Daria Occhini (22) aus Ins BE. Für Besucherin Ramona Langenegger (25) aus Zug ist klar: «Schweizer Traditionen sind noch längst nicht in die Jahre gekommen. Auch als junge Frau geht man gerne an ein Jodlerfest!»

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