Die Frage bewegt den Schweizer Detailhandel seit Jahren: Wie lange braucht es die Angestellten an der Kasse noch? Jetzt hat sich Coop-Präsident Hansueli Loosli (59) erstmals sehr konkret geäussert.
«Wir werden im Laden die Produkte nicht mehr auf einen Scanner legen, sondern der Kunde fährt mit dem Einkaufswagen durch ein Gate, das dann den Rechnungsbetrag anzeigt», sagt er der «NZZ am Sonntag». Die Frage war: Wie sieht ein Coop-Laden in zehn Jahren aus?
Den Job an der Kasse, der in den allermeisten Fällen von Frauen ausgeübt wird, wird überflüssig. Landet die Coop-Kassiererin bald auf der Strasse?
Loosli will sich nicht zu sehr in die Nesseln setzen: «Deren Anzahl wird in grossen Verkaufsstellen zwar kleiner werden, aber sie werden für viele Kunden wichtig bleiben und deshalb nie ganz wegfallen.»
Umschulen statt entlassen
Stattdessen werde man die Kassen-Angestellten umschulen, beteuert Loosli: «Wir merken schon heute, dass die Menschen bessere Qualifikationen haben als noch vor 25 Jahren und andere Tätigkeiten ausüben wollen.» Konkreter wird er nicht. Einen radikaler Stellenabbau werde es aber nicht geben: «Unter dem Strich werden wir nicht weniger Menschen beschäftigen.»
Die orange Konkurrentin lehnt sich nicht so weit zum Fenster hinaus. Letzten Dezember wurde Migros-Chef Herbert Bolliger (61) gefragt, wie lange es die Kassiererin noch braucht. Seine Antwort: «Ich glaube, das wird es nie geben.» Dies obwohl er eingestehen musste, dass man das Gleiche einst bei den bedienten Tankstellen behauptete. (alp)