Matthias Rauh strahlt wie ein kleiner Bub, als er in Winterthur ZH fünf Tesla Model S entgegennimmt. Der 36-Jährige ist CEO der Schweizer Tochter von Blitzzcar. Heute eröffnet das Start-up den ersten Schweizer Standort. Zusammen mit Geschäftspartner Maarten van Klooster (40) will er den Carsharing-Markt aufmischen.
«Immer mehr Leuten wird bewusst, dass ein Auto, das fünf Tage die Woche vor dem Haus steht, nur unnötig Geld kostet», sagt Rauh. «Sie wollen ein Auto nutzen. Aber keines besitzen.» Er hat Energiemanagement studiert und die Autoteilet-Idee verinnerlicht. «Ich habe kein Auto», sagt er.
Direkt vor die Haustür
«Der E-Mobilität in Kombination mit Carsharing gehört die Zukunft», glaubt van Klooster. Der Maschinenbauingenieur hat Elektrovelos und E-Scooter entwickelt. Und bei den Bernischen Kraftwerken (BKW) an Solarprojekten gearbeitet.
Die Kunden können ihre Autos online reservieren. «Wenn einer um 14 Uhr einen Wagen vor dem Haus haben will, dann bekommt er den auch», verspricht Rauh.
Der Unterschied zu anderen Carsharing-Anbietern: Die Fahrzeuge werden direkt zu den Kunden gebracht und später wieder abgeholt. In der Anfangsphase machen das die beiden Chefs selber. «Wir suchen den Kontakt zu den Kunden. So merken wir, was sie wirklich wollen.»
Teure Teslas
Die Jungunternehmer setzen derzeit voll auf Tesla. «In der Schweiz sind höherwertige Modelle gefragt», sagt Rauh. Zudem hätten die Elektroautos aus Kalifornien derzeit die beste Reichweite. «Wir wollen nicht, dass sich die Kunden Sorgen machen müssen, irgendwo stehen zu bleiben.»
Ganz billig ist der Spass nicht. Ab 331 Franken pro Tag kann man einen Tesla fahren – freie Kilometer inklusive. Blitzzcar startet im Raum Zürich/Aargau. Ende Jahr gibts die Autos auch in Bern. Anfang 2017 in Basel und Luzern. «Ende 2017 wollen wir die ganze Schweiz abdecken», sagt van Klooster. 2020 soll die Flotte 200 Tesla umfassen. Zum Vergleich: Carsharing-Anbieter Mobility hat 2900 Fahrzeuge im Angebot.