Operative Tätigkeit betroffen
Cyberattacke auf Autohändler Emil Frey

Der Autohändler Emil Frey wurde von Hackern angegriffen. Das Ausmass des Schadens ist noch unbekannt – man habe die Behörden informiert und arbeite mit externe Spezialisten an der Lösung.
Publiziert: 11.01.2022 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 12.01.2022 um 09:26 Uhr
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Die Emil-Frey-Gruppe ist von einer massiver Cyberattacke betroffen: Im Bild Verwaltungrats-Präsident Walter Frey am Autosalon 2016.
Foto: Manuel Geisser

Die «operative Tätigkeit» der Emil-Frey-Gruppe ist von einer Cyberattacke betroffen, meldet heute der Autohändler in einem Communiqué. Man sei mit internen und externen Spezialisten daran, den Schadensumfang festzustellen und Lösungen zu finden, teilte der Autohändler mit.

«Wir haben die zuständigen Behörden informiert», hiess es. «Wir bitten um Verständnis, dass wir erst dann weitergehend Stellung nehmen können, wenn die Abklärungen abgeschlossen sind.»

Die Emil-Frey-Gruppe von Ex-SVP-Nationalrat Walter Frey (78) ist mit 678 Standorten der grösste Autohändler Europas und macht mit 22'000 Mitarbeitern über 11 Milliarden Franken Umsatz. In der Schweiz vertreibt die Gruppe rund 30 Automarken, darunter Alfa Romeo, BMW, Fiat, Mazda, Mercedes Benz, die PSA-Marken, Toyota oder Volvo.

Welche Bereiche genau von den Hackern lahmgelegt wurden, ist im Moment nicht bekannt. Höchstwahrscheinlich ist aber auch der Auto-Online-Verkauf auf der Firmenwebsite betroffen. So werden beispielsweise keine Fotos der angebotenen Fahrzeuge dargestellt.

Hinter der Kulisse wurden wohl wichtige Systeme lahmgelegt: Auch Firmenseite scheint betroffen und zeigt im Online-Shop keine Fotos an.
Foto: Screenshot Blick


Angriffe nehmen massiv zu

In der letzten Zeit sind mehrere Schweizer Firmen von Hackern attackiert worden. So ist vergangene Woche die CPH Chemie+Papier-Gruppe Opfer eines Cyber-Angriffs geworden. Die Attacke betraf nicht nur die IT-Systeme, sondern auch die Produktion in Perlen und in Müllheim. Dort sei die Produktion von Papier und Verpackung vorsorglich gestoppt worden. Der Bereich Chemie könne hingegen weiter produzieren, hiess es.

Insgesamt hat die Internetkriminalität in der Schweiz im letzten Jahr nochmals deutlich zugenommen. Laut einer Untersuchung von Fachleuten von Check Point Research (CPR) gab es 65 Prozent mehr Cyber-Attacken auf Firmen als im Vorjahr.

Die Zahlen von 2021 sind laut den Angaben vor allem wegen der im Dezember aufgedeckten «Log4J»-Schwachstelle nochmals in die Höhe geschossen. Diese betrifft fast jedes System auf der Welt. Die Experten von Check Point Software Technologies rechnen damit, dass die Zahlen im laufenden Jahr weiter in die Höhe gehen werden. (SDA/knr)

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