Begräbnis des Jahrhunderts
Londoner machen das Geschäft ihres Lebens

Explodierende Hotelpreise, seit Tagen ausverkaufte Restaurants, prall gefüllte Souvenirshops und Subways: In London erwirtschaften Transport, Gastronomie, Hotellerie und Detailhändler heute wohl Rekordumsätze.
Publiziert: 19.09.2022 um 12:05 Uhr
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Andenkenverkäufer machen das Geschäft des Lebens.
Foto: AFP

Zum Begräbnis der Queen (†96) heute Montag erwartet London so viele Menschen wie noch nie. Eine Million Menschen wird versuchen, einen Blick auf den Sarg zu erhaschen Steht entlang der Route oder sucht sich einen guten Aussichtspunkt. Zwei Millionen weitere Verehrerinnen und Verehrer der Königin müssen sich damit begnügen müssen, wenigstens noch einmal in ihrer Nähe zu sein.

Für London, all die Hotels, Restaurants und Souvenirhändler wird dieser Rekordaufmarsch ein grosses Geschäft sein. Drei Millionen Menschen in der Stadt wollen schliesslich verpflegt und transportiert werden. Und sie brauchen eine Unterkunft.

Fliegende Händler machen Geschäft des Lebens

So sind die Preise für Hotelzimmer – egal ob im 5-Sterne-Haus oder einer einfachen Pension – in horrende Höhen gestiegen. So ist der Preis für ein 14 Quadratmeter grosses Zimmer ohne Fenster (!) im «Z Hotel Gloucester Place» am Wochenende innert Stunden von 496 Euro auf sagenhafte 865 Euro gestiegen.

Verhungern muss keiner der drei Millionen Besucher. Fliegende Händler machen das Geschäft des Lebens und sind rund um die Uhr unterwegs. Schwieriger wird es, wenn man in einem Restaurant essen will. Die meisten sind seit Tagen ausverkauft. Tische werden am Abend gleich dreimal vergeben. Die Beizer machen Rekordumsätze.

ÖV nimmt 50 Millionen ein

Richtig eng wird es im öffentlichen Verkehr. Denn: Der Strassenverkehr steht still. «Das ist die grösste Herausforderung, der wir uns jemals gestellt haben», sagt Andy Byford, Chef des Verkehrssystems Transport for London (TfL). Immerhin eine lukrative. Im Schnitt gibt jeder Besucher 50 Euro aus für Bahn- und Bustickets. Bei Millionen von Passagieren kommt da ganz schön was zusammen – 50 Millionen Euro!

Und die Hunderte von Souvenirverkäufer? Sie haben sich husch, husch mit Dutzenden neuen Queen-Souvenirs – Taschen, Schlüsselanhängern und T-Shirts – eingedeckt. Die kommen gut an. Vor den Shops bilden sich lange Schlagen von Touristen. Die Queen-Souvenirs sind so begehrt, dass man Artikel von Charles III. im hinteren Bereich der Läden findet.

Powerbanks besonders teuer

Besonders viel Geld machen die Verkäufer von Powerbanks. Damit kann man das Handy mit Pfuus versorgen, wenn der Akku ausgerechnet dann schlapp macht, wenn der Sarg der Queen vorbeizieht. Kosteten die vor zwei Wochen noch 20 Euro, sind es heute 100 Euro. Und was ist das Wichtigste für einen London-Besuch? Ein Regenschutz natürlich. Die kosten bis zu 300 Prozent mehr. (pbe)

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