Es ist das wohl bekannteste Warenhaus der Schweiz, der Jelmoli an der Bahnhofstrasse. Nicht mehr lange. Ende 2024 wird der Prachtsbau geschlossen. Und zwei Jahre lang umgebaut. Im Parterre und Untergeschoss wird es weiter Läden geben. In den oberen drei Stockwerken Büros.
Beatrice Tschanz (78), wohlbekannt als Swissair-Sprecherin, erfährt von Blick vom Aus ihres früheren Arbeitgebers. Von 1991 bis 1995 war sie bei Jelmoli Werbe- und Marketingleiterin. «Das tut weh!», sagt sie. Die emotionale Beziehung zum Warenhaus sei in all den Jahren immer bestehen geblieben.
«Shop-in-the-Shop-Konzept ist gescheitert»
«Der stationäre Handel sorgt für Leben», so Tschanz. «Wenn ein traditionsreiches Haus nach dem anderen schliesst, verarmen die Innenstädte. Wenn es nur noch Banken und Büros gibt, dann ist die City tot!» Es habe immer viele Kundinnen und Kunden im Warenhaus gehabt. Tschanz vermutet: «Das Shop-in-the-Shop-Konzept ist gescheitert.» Dabei wird ein Teil der Fläche des Hauses an einzelne Läden vermietet.
Tschanz liegt vor allem eine lebenswerte Stadt am Herzen. «Ich muss nicht bei Dior und Chanel shoppen», sagt sie. Im Alter kaufe man auch weniger ein. Denn: «Ich muss nicht mehr fünfmal pro Woche frisch gestylt sein», so Tschanz. «Im Gegensatz zu Jungen, die sich bei Zalando zehn Jogginghosen bestellen und neun davon wieder zurückschicken.»