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Bauern zittern vor dem Frost
«Die nächste Nacht wird entscheidend»

Es ist Mai – und die Schweiz packt sich warm ein. Die Kälte ist vor allem für die Bauern bedrohlich. So schlimm wie vor zwei Jahren sollte es aber nicht werden.
Publiziert: 06.05.2019 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:15 Uhr
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Achtung Frost: Gewisse Bauern, je nach Lage, müssen zittern.
Foto: AFP
Konrad Staehelin

Es gab Jahre, da waren viele zu diesem Zeitpunkt schon in der Badi. Stattdessen musste man in der Schweiz dieser Tage Winterjacke, Handschuhe und Schal wieder aus dem Keller holen.

Für die Bauern bedeutet solches Wetter so spät im Jahr Alarm: Frost kann Pflanzen, die den Frühling schon gespürt haben, den Garaus machen. Besonders brutal wars vor zwei Jahren: Der März fühlte sich 2017 wie Sommer an, der April danach mit Temperaturen bis minus 13 Grad wie tiefster Winter. Die Schäden für die Bauern summierten sich auf mehrere Hundert Millionen Franken.

Schon klar, kommen jetzt wieder die Erinnerungen hoch. Immerhin: So schlimm wie damals wird es nicht.

Nächste Nacht wird kalt

Mit Pech und zu wenig Umsichtigkeit können Bauern aber trotzdem um die Ernte kommen: In der Nacht auf heute Montag gabs Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, in der Nacht auf morgen könnten sie teilweise auf bis zu minus 3 Grad sinken.

«Diese Nacht wird für gewisse Bauern entscheidend», sagt Bernadette Galliker, Sprecherin des Schweizer Obstverbands Swissfruit. «Dort, wo es keine Wolken hat, könnte es kalt werden.» Dort müssten die Bauern sich vorsehen.

Sprinkeln, Kerzen oder Abdecken

Dafür gibts verschiedene Optionen: «Viele Erdbeerbauern im Seeland werden ihre Freilandkulturen mit Stroh und Vliese schützen», sagt Galliker. «Im Wallis weiss ich von Bauern, die ihre Aprikosenkulturen mit Wasser besprinkeln.» Wieso das denn? «Wenn Eis die Früchte umschliesst, wird es für diese nie kälter als 0 Grad. Das überstehen die problemlos.»

Auch in den andern Teilen der Schweiz müssten sich aufgrund des aktuellen Wetterberichts viele Bauern vorsehen. Aktuell sei es noch zu früh für eine Beurteilung der aktuellen Kältewelle. Und sowieso: Noch sind die Tage der Eisheiligen Mitte Mai noch nicht vorbei.

Beim Gemüse ist die Situation weniger prekär, meint Markus Waber, Sprecher des Verbands der Schweizer Gemüseproduzenten: «Am ehesten gibt es diese Tage je nach Region beim Grünspargel einige Opfer zu beklagen. Andere Kulturen sind abgedeckt oder halten die Kälte aus.» Zudem habe der Boden bereits eine gewisse Wärme. «Unsere Gemüsegärtner arbeiten mit der Natur. Frost im Mai ist nichts Aussergewöhnliches, sie können damit umgehen.»

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