Werden Baustellen und Fabriken geschlossen, kann Sika auch weniger Produkte verkaufen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sank der Umsatz von Januar bis Juni um 3,2 Prozent auf 3,61 Milliarden Franken. In Lokalwährungen (LW) wäre Sika gar um 2,9 Prozent gewachsen.
Neben den Währungen hatten auch Akquisitionen einen grossen Einfluss. Um Zukäufe bereinigt wäre Sika nämlich um 10,5 Prozent geschrumpft. Im Mai 2019 hatte Sika den französischen Mörtelproduzenten Parex gekauft - es war die grösste Übernahme in der Geschichte des Unternehmens. Die Akquisition trug in der Vergleichsperiode des Vorjahres nur während zwei Monaten zum Umsatz bei.
Die in den Monaten März, April und Mai sinkenden Umsätze beeinflussten laut Sika die Profitabilität negativ. Das operative Betriebsergebnis auf Stufe EBIT sackte in der Folge um 14,8 Prozent auf 410,2 Millionen Franken ab. Unter dem Strich stand ein 16,7 Prozent tieferer Reingewinn von 275,6 Millionen.
Analysten hatten noch tiefere Werte erwartet. Sie rechneten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 3,58 Milliarden, einem EBIT von 399 Millionen und einem Reingewinn von 267 Millionen Franken. Allerdings war die Spanne der Schätzungen relativ breit, was darauf hinweist, wie schwierig die Folgen der Corona-Pandemie abzuschätzen sind.
Im Juni verzeichnete Sika erstmals seit Februar wieder ein positives organisches Umsatzwachstum, erklärte das Unternehmen weiter. Die Verkäufe seien auf ein «normales» Niveau zurückgekehrt. Die weltweite Bautätigkeit gewinne durch die sukzessive Öffnung der Baustellen wieder an Dynamik. Entsprechend geht man bei Sika für den Rest des Jahres von besseren Marktbedingungen aus.
(SDA)