Rekorde erzielte das Unternehmen, das sich nach wie vor gegen eine Übernahme durch die französische Saint-Gobain-Gruppe wehrt, auch beim Betriebsergebnis (EBIT) sowie beim operativen freien Geldfluss. Dies geht aus einem Communiqué vom frühen Freitagmorgen hervor. Im Vorjahr hatte ein Gewinn von 441 Millionen Franken resultiert.
Die Aktionäre sollen in der Form einer höheren Dividende vom Rekordgewinn profitieren. Der Verwaltungsrat schlägt vor, diese von 72 auf 78 Franken pro Inhaberaktie respektive von 12 auf 13 Franken pro Namenaktie zu steigern. Dies entspricht einer Steigerung von 8,3 Prozent.
Anfang Jahr hatte Sika bekannt gegeben, dass der Umsatz erstmals seit 2009 leicht zurückgegangen ist. Verantwortlich dafür war die Frankenstärke, welche das starke Wachstum im Ausland bei der Umrechnung schmelzen liess. Der Umsatz von knapp 5,5 Milliarden Franken entspricht einem leichten Rückgang von 1,5 Prozent.
In Lokalwährungen ist der Umsatz allerdings um 6,2 Prozent gewachsen. In sämtlichen Regionen legten die Verkäufe zu, besonders stark schlossen Lateinamerika (+9,5 Prozent) und Nordamerika (+8,4 Prozent) ab. Sika eröffnete insgesamt neun Fabriken und gründete drei Ländergesellschaften.
Als Wachstumstreiber bezeichnet Sika die Schwellenländer sowie das Mörtelgeschäft. Bei letzterem steigerte Sika den Umsatz um 12,9 Prozent. Das Mörtelgeschäft, das laut Sika besonders viel Marge abwirft, gilt als jener Bereich, bei dem Sika und Saint-Gobain direkte Konkurrenten sind.
Zum als feindlich eingestuften Übernahmeversuch durch Saint-Gobain bekräftigte die Sika-Führung am Freitag ihre Haltung, wonach dieser die «Erfolgsgeschichte von Sika fundamental in Frage stellen» würde. Der Übernahme fehle die industrielle Logik.
Am Donnerstagabend hatte auch Saint-Gobain per Communiqué mitgeteilt, Sika weiterhin übernehmen zu wollen. Aus den bisherigen Gerichtsurteilen schöpft der Konzern Zuversicht. Das letzte Hindernis zum Ziel bleibe die Limitierung der Namensstimmrechte der Familienholding SWH der Sika-Erben, hiess es.
Saint-Gobain geht davon aus, dass das Kantonsgericht Zug bis im kommenden Sommer urteilen wird, ob der Verwaltungsrat die Massnahme zur Verhinderung des Verkaufs rechtmässig ergriffen hat oder nicht. Die Erben der Gründerfamilie wollen ihren Kontroll-Anteil an Sika seit Ende 2014 an Saint-Gobain verkaufen. Während die Familie eine Prämien erhalten würde, gingen die Publikumsaktionäre leer aus.