Der aktuelle Boom im Oberwallis löst auch Ängste aus. «Braucht es all diese Bauten in Zukunft wirklich noch?», fragt sich etwa Aaron Heinzmann (28), Präsident der Grünen Oberwallis. Heinzmann befürchtet, dass auf einen derartigen Boom irgendwann ein böses Erwachen folgen könnte. Das wäre nicht das erste Mal: Als der Chemie- und Pharmakonzern Lonza vor zehn Jahren in Schwierigkeiten geraten war, gab die Konzernführung die Streichung von 400 Arbeitsplätzen in Visp bekannt. Davon war damals jeder siebte Arbeitsplatz am Standort betroffen! «Darum ist es umso wichtiger, dass nachhaltig gebaut wird und Grünflächen geschont werden», sagt Heinzmann.
Raimund Rodewald (63) hat den Walliser Bauboom zuletzt hautnah miterlebt. Der Geschäftsführer der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz war im August während zwei Wochen im Wallis in den Ferien und hat einiges zu beanstanden. «Man müsste mehr in die Höhe bauen, damit weniger grüne Wiesen zubetoniert werden müssen.» Auch bei der Planung neuer Quartiere und Zentren sieht Rodewald Luft nach oben. «Planen die Gemeinden neue Wohn- und Arbeitszentren, können Parkplätze und Strassen eingespart werden. Aktuell verschwinden gerade in Visp noch zu viele Grünflächen.»