Bauboom hat Folgen
Mieten werden weiter sinken

In der Schweiz wird seit Jahren auf Teufel komm raus gebaut. Das wirkt sich auf die Mietzinsen aus. Weniger erfreulich sind die Aussichten für potenzielle Hausbesitzer.
Publiziert: 07.01.2020 um 15:28 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2020 um 07:24 Uhr
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Auch im neuen Jahr können sich Mieter auf sinkende Preise einstellen.
Foto: Keystone

Gute Neuigkeiten für Schweizer Mieter: Sie dürfen sich nach einem Jahr mit rückläufigen Mieten auch im neuen Jahr auf sinkende Preise einstellen. Vor allem ausserhalb der Hotspots sei wegen des Baus neuer Mehrfamilienhäuser tendenziell mit sinkenden Mieten zu rechnen, heisst es in einer Mitteilung von Immoscout24.

Im vergangenen Jahr (Ende 2019 gegenüber Ende 2018) sanken die Angebotsmieten im Landesdurchschnitt um 0,5 Prozent. Zu diesem Rückgang hat auch der für Mieter vorteilhafte Dezember mit einem Minus von 0,4 Prozent beigetragen, wie der von Immoscout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen Iazi AG erhobene «Swiss Real Estate Offer»-Index zeigt.

Entspannung in der Zentralschweiz

Die inserierten Mietpreise entwickelten sich über das vergangene Jahr je nach Region unterschiedlich. Gesunken sind die Mieten in der Zentralschweiz (-1,7 Prozent), in der Genferseeregion (-1,1 Prozent) und in der Nordwestschweiz (-0,9 Prozent). Eine Zunahme verzeichneten dagegen das Tessin (+1,9 Prozent), das Mittelland (+0,8 Prozent), die Grossregion Zürich (+0,6 Prozent) sowie die Ostschweiz (+0,3 Prozent).

Zu einem etwas anderen Befund kommt das Immobilienportal Homegate. Gemäss dem veröffentlichten Angebotsmietindex sind die Schweizer Mieten im Dezember wieder leicht gestiegen. Konkret weist der in Zusammenarbeit mit der ZKB erhobene Index einen Anstieg der Angebotsmieten von 0,26 Prozent aus. Für die vergangenen zwölf Monate beziffert der Index den Anstieg schweizweit auf 0,62 Prozent.

Häuserpreise ziehen weiter an

Tiefer in die Tasche greifen mussten derweil die Käufer von Wohneigentum. Der Trend dürfte sich aufgrund der Zins- und Wirtschaftsentwicklung auch im Jahr 2020 fortsetzen, heisst es bei Immoscout24.

Einfamilienhäuser wurden per Jahresende zu 2,8 Prozent höheren Preisen angeboten als zu Jahresbeginn, wobei die Zunahme im Dezember bei 0,5 Prozent lag. Für Eigentumswohnungen liegt die Preissteigerung über das Jahr 2019 bei lediglich 0,4 Prozent, auch dank einer leichten Abnahme im Dezember (-0,2 Prozent).

«Bei den beiden wesentlichen Faktoren Zinsniveau und allgemeiner wirtschaftlichen Entwicklung sind im laufenden Jahr keine grossen Sprünge zu erwarten», sagte Martin Waeber, Director von Immoscout24, in der Mitteilung. Wohneigentum bleibe dank der tiefen Zinsen begehrt, aber in Folge steigender Preise für viele unerschwinglich. (SDA/pbe)

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