Gestern Abend ging die Schockmeldung über die Nachrichtenticker: Bata schliesst alle 29 Filialen in der Schweiz. 175 Angestellte verlieren ihren Job. Der Konzern der milliardenschweren Bata-Familie will hierzulande nur noch mit einem Webshop präsent sein.
Was mit den restlichen 125 Mitarbeiter passiert, ist offen. «Wir verlangen rasch Klarheit», sagt Natalie Imboden von der Gewerkschaft Unia zu BLICK. Einen Sozialplan gibts derzeit nicht. Immerhin: es soll Gespräche zwischen der Gewerkschaft und Bata geben.
Die Branche drückt gewaltig der Schuh, daher ist man vom Lädelisterben wenig überrascht: «Die Filalen-Schliessung war absehbar», sagt Schuh-Schweiz-Präsident Dieter Spiess. Denn die Schweiz sei das letzte Land in Westeuropa, wo der Bata-Clan noch Schuhe in stationären Läden verkaufe.
Kein Einzelfall
Die Schuhkette ist nicht alleine: Auch bei Pasito-Fricker harzt das Geschäft. Das Unternehmen von Immobilienmillionär Guido Fluri gab darum letztes Jahr bekannt, 14 Filialen zu schliessen. Auch Botty musste sein Filialnetz zusammenstreichem.
Fakt ist: Die Schuhhändler sind unter Druck, weil der Einkaufstourismus wächst. Letztes Jahr ging der Schuh-Umsatz Schweizer Detailhändler laut dem Marktforschungsinstitut GfK Switzerland um 6,1 Prozent zurück.
Liegt der Rückgang nicht vor allem daran, dass immer mehr Kunden ins Internet abwanden und bei Zalando und Co. posten, wie einige Händler klagen? Schuh-Präsident Spiess stellt dies in Frage: nur 7 Prozent kaufen ihre Schuhe online ein, sagt er.