Banken wälzen Negativ-Zinsen ab
Hier kriegen Sie am meisten Zinsen

Viele Banken wälzen die Negativzinsen, die sie bei der SNB zahlen auf ihre Kunden ab. Welche Spar- und Privatkonten besonders leiden.
Publiziert: 08.02.2015 um 11:56 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 18:30 Uhr
Von Onur Ogul

Wer spart, wird durch eine Zinsgutschrift Ende Jahr auf seinem Konto dafür belohnt. Dies wird möglicherweise nicht mehr länger so sein. Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) kündigte heute an, den Zins auf ihre Sparkonten per 15. Februar auf 0,5 Prozent zu halbieren. Für Geld auf einem Privatkonto gibt es ab Mitte Februar keinen Rappen mehr: der Zins liegt dann bei null Prozent. Auch bei Kontokorrenten.

Damit folgt die Bank einem Trend: Seit der Einführung von Negativzinsen für Einlagen über 10 Mio. Franken bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB), senken viele Schweizer Banken ihre Zinsen. Einige geben die Kosten lediglich an ihre Grosskunden in Form von negativen Zinsen weiter. Die Kleinsparer sollen noch nicht dafür zahlen müssen, dass sie Geld auf der Bank parkieren. Doch wie lange noch?

Der Finanzvergleichsdienst moneyland.ch untersuchte die Zinsveränderungen für 380 Sparkonten und stellte fest: Die Zinsen sind nicht mehr weit von der Null entfernt. Der Durchschnittszins für Sparkonten beträgt nach dem Bericht von moneyland.ch noch mickrige 0,19 Prozent. Negativzinsen werden keine verrechnet.

Bei den Privatkonten sieht es nicht besser aus: Neben der ZKB bezahlen nach Angaben vom Vergleichsportal Comparis.ch (Stand 3. Februar 2015) lediglich die Baloise Bank SoBa, die Bank EKI Genossenschaft, die Bank Linth und die Urner Kantonalbank ebenfalls keine Zinsen.

Für ein Privatkonto bekommt man bei der Credit Suisse noch am meisten: 0,25 Prozent. UBS und Postfinance noch 0,01 Prozent.

Doch die vermeintlich positiven Zinsen bei Privatkonten helfen häufig nicht, das Geld zu vermehren. Denn viele Banken verlangen Gebühren. Rolf Biland, Anlagechef beim Vermögenszentrum (VZ). Rät aber davon ab, das Geld unter die Matratze zu stecken.

Man müsse vielmehr schauen, dass man diese Kosten in den Griff bekommt, erklärt Biland. «Ich muss mich fragen: Wie hoch sind die Gebühren auf den Konten? Beziehe ich kostenpflichtige Dienstleitungen, die ich gar nicht brauche?» Der Anlage-Spezialist rät zu Vergleichsportalen und Beratungsgesprächen mit der Bank.

 

Sparkonten im Vergleich (Comparis.ch; Stand 3. Februar 2015; Ohne Paket- und Bonuskonten; Auswahl)

- Bank CIC 0.400%

- PostFinance 0.150%

- Raiffeisen 0.100 %

- Zürcher Kantonalbank 0.100% (ab 15.02.2015 0.050%)

- Crédit Suisse 0.050%

- UBS 0.025 %

- Banca Popolare di Sondrio 0.000 % 

Privatkonten im Vergleich (Comparis.ch; Stand 3. Februar 2015; Ohne Paket- und Bonuskonten; Auswahl)

- Caisse d'Epargne Riviera 0.125%

- PostFinance 0.010%

- Crédit Suisse 0.010%

- UBS 0.010 %

- Raiffeisen 0.050 %

- Zürcher Kantonalbank 0.050% (ab 15.02.2015 0.000%)

- Bank EKI Genossenschaft 0.000 % 

- Bank Linth 0.000 %

- Urner Kantonalbank 0.000 %

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.