UBS-Chef Ermotti kritisiert SNB
«Das ‹Too big to fail›-Problem ist bei uns gelöst»

UBS-Chef Sergio Ermotti verteidigt die Rettung seiner Bank während der Finanzkrise vor zehn Jahren und kritisiert die Schweizer Nationalbank (SNB) für ihre derzeitige Zinspolitik.
Publiziert: 28.10.2018 um 06:17 Uhr
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Aktualisiert: 29.10.2018 um 10:38 Uhr
Warnt vor Risiken bei der Schweizerischen Nationalbank: UBS-CEO Sergio Ermotti. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

In einem Interview mit der «SonntagsZeitung» beteuert UBS-CEO Sergio Ermotti (58), dass von der Grossbank heute kein Risiko mehr ausgehe. «Das ‹Too big to fail›-Problem ist bei uns gelöst». Alles andere sei «Angstmacherei». Laut Ermotti war die strengere Regulierung der letzten zehn Jahre notwendig, sie habe aber seine Bank Wachstum gekostet.

Gleichzeit äusserte er deutliche Kritik an den Schweizer Währungshütern. Er wundere sich, wenn im Stabilitätsbericht der Nationalbank das Wachstum der Grossbanken als Risiko thematisiert werde. «Ich glaube, die Negativzinsen und die Grösse der Bilanz der Nationalbank sind die viel grösseren Risiken.»

SNB-Politik gefährdet Pensionsguthaben

Die Tiefzinspolitik gefährde die Altersvorsorge. Vor allem die Pensionskassen würden durch die tiefen Zinsen ermuntert, Hypotheken zu sehr günstigen Bedingungen zu vergeben. Daraus könnten im Krisenfall grosse Verluste entstehen. Ausserdem sei die Nationalbank kaum in der Lage, ihre Bilanz wieder zu verkleinern, weil sonst Milliardenverluste entstünden und die Exportwirtschaft bedroht sei.

Im Gegensatz zur US-Notenbank habe die SNB im Falle einer erneuten Wirtschaftskrise kaum mehr Handlungsspielraum. «Können wir wirklich nochmals die Bilanz der Nationalbank erhöhen? Ich glaube nein. Darüber wird zu wenig gesprochen», warnt Ermotti. (SDA)

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