«Das ist im Moment viel zu früh», sagte der Präsident der Notenbank, Thomas Jordan, in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview mit CNN Money Switzerland. «Die Situation ist weiterhin fragil, auch was den Wechselkurs betrifft.»
Daher habe die SNB bislang ihre lockere Geldpolitik mit Negativzinsen von aktuell minus 0,75 Prozent und bedarfsmässigen Interventionen am Devisenmarkt fortgesetzt. Die Inflation liege derzeit zwischen 0,5 und einem Prozent. Die SNB peilt eine Inflation von weniger als zwei Prozent an.
Nach seiner Einschätzung sei ein Ausscheiden Italiens aus der Euro-Zone «sehr, sehr unwahrscheinlich», sagte Jordan. Sollte das dennoch passieren, wäre es ein grosser Schock mit grossem Einfluss auf die Märkte. Es sei sehr wichtig, dass sich die neue italienische Regierung an die Budget-Regeln in Europa halte und strukturelle Reformen vorantreibe.
Zuletzt hatten die politischen Turbulenzen in Italien den Franken deutlich verteuert. Das ist der SNB jedoch ein Dorn im Auge, denn ein starker Franken schwächt die exportabhängige Wirtschaft. Die nächste Zinsentscheidung der SNB ist für den 21. Juni geplant. (SDA)