Schlag für Banken-Lobby
Raiffeisen tritt aus Bankiervereinigung aus

Sie ist die drittgrösste Bankengruppe des Landes: die Raiffeisen. Nun bricht die Genossenschaft mit ihrer politischen Vertretung. Die Bankiervereinigung und Raiffeisen gehen in Zukunft getrennte Wege.
Publiziert: 10.11.2020 um 06:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.11.2020 um 07:21 Uhr
Keine Lust mehr: die Raiffeisen tritt aus der Bankiervereinigung aus (Archivbild einer Filiale in St. Gallen).
Foto: GIAN EHRENZELLER

Die Raiffeisen-Gruppe tritt aus der Schweizerischen Bankiervereinigung aus. Die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz verlässt den Branchenverband per Ende März 2021, wie sie am Dienstag mitteilte.Die Schweizerische Bankiervereinigung muss einen gewichtigen Abgang hinnehmen. Raiffeisen verlässt den Branchenverband per Ende März 2021. Die drittgrösste Bankengruppe der Schweiz will ihre Interessen künftig eigenständig vertreten. Die Bankiervereinigung bedauert den Entscheid in einer Mitteilung.

Die Bankenbranche und die Interessen der verschiedenen Akteure auf dem Schweizer Finanzplatz hätten sich in den vergangenen Jahren stark verändert, schreibt Raiffeisen in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Bankengruppe habe im Rahmen ihrer Gruppenstrategie deshalb ihre Rolle in der Mitgestaltung der politischen Rahmenbedingungen kritisch überprüft.

Raiffeisen äussere sich künftig eigenständig zu gesetzgeberischen und aufsichtsrechtlichen Themen, schreibt die Bankengruppe. Unabhängig von diesem Entscheid setze sich Raiffeisen weiterhin für einen starken schweizerischen Finanzplatz ein und sei an einem einvernehmlichen Verhältnis mit allen relevanten Akteuren interessiert.

Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) bedauert den Entscheid von Raiffeisen. Sie sei auch in Zukunft offen für die Mitgliedschaft von Raiffeisenbanken und deren Mitarbeitenden, betont sie in einer eigenen Mitteilung. Die SBVg werde sich weiterhin für das Gesamtinteresse des Bankenplatzes engagieren.

Bei der Bankiervereinigung wird seit längerem von Differenzen zwischen den unterschiedlichen Bankengruppen berichtet. Die inlandorientierten Banken äussern sich bereits seit einigen Jahren über die Koordination Inlandbanken (KIB) separat zu politischen Themen: Zur KIB gehören die Migros Bank, die Raiffeisen Genossenschaft, der Verband Schweizerischer Kantonalbanken und der Verband Schweizer Regionalbanken.


(SDA)

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