Auch angesichts des Brexit-Votums, das auf den Finanzmärkten Schockwellen ausgelöst hatte, korrigierte der IWF seine Wachstumsprognose für Italien auf unter 1 Prozent in diesem Jahr (bisher 1,1 Prozent) und rund 1 Prozent im kommenden Jahr (bisher 1,3 Prozent) nach unten.
Zwar habe sich die Wirtschaft des Landes zuletzt etwas erholt, aber die strukturellen Probleme seien immer noch gross, hiess es. Dazu gehörten eine geringe Produktivität, hohe Arbeitslosigkeit und wenig Investitionen.
Besonderes Augenmerk legte der Währungsfonds auf die angeschlagenen Banken, die zweifelhafte Kredite im Wert von rund 360 Milliarden Euro angehäuft haben.
Angesichts des geringen Wirtschaftswachstums werde es schwer für die Banken, aus eigener Kraft und in einem angemessenen Zeitraum das Problem ihrer notleidenden Krediten zu lösen. «Das legt nahe, dass zusätzliche Massnahmen nötig werden», geht aus einem weiteren Papier des IWF hervor.
Die Behörden hätten eine Reihe von wichtigen Reformen angestossen. «Es ist zwingend notwendig, dass diese Anstrengungen vollständig ausgeführt und vertieft werden», hiess es weiter.
Die Regierung von Matteo Renzi möchte die strauchelnden Banken mit öffentlichen Geldern unterstützen. Nach der neuen EU-Bankenrichtlinie sollen nach den Erfahrungen der Finanzkrise 2008/2009 staatliche Hilfen für angeschlagene Banken aber erst fliessen dürfen, nachdem Aktionäre und private Gläubiger herangezogen wurden.