Die von Julius Bär verwalteten Vermögen beliefen sich Ende April auf 392 Milliarden Franken gegenüber 426 Milliarden per Ende 2019, wie das Institut am Dienstag mitteilte. Neben der negativen Marktentwicklung belastete auch der erstarkte Schweizer Franken insbesondere gegenüber dem Euro, dem brasilianischen Real und dem britischen Pfund. Derweil verzeichnete die Bank weiterhin Netto-Neugeldzuflüsse von annualisiert «leicht über 2 Prozent der Kundenvermögen.
Geprägt wurden die ersten vier Monate allerdings durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, einschliesslich des ausserordentlichen Anstiegs der Marktvolatilität und der Handelsvolumen, wie Julius Bär schreibt. Trotz dem negativen Einfluss eines geringeren Zinserfolge und einem «moderaten Anstieg der erwarteten Kreditverluste» erhöhte sich die Bruttomarge auf 95 Basispunkte (BP) nach 82 BP im Gesamtjahr 2019.
Die adjustierte Cost/Income Ratio verbesserte sich von 71 Prozent für das Gesamtjahr 2019 auf 64 Prozent. Angepeilt wird von Julius Bär ein Wert von «unter 67 Prozent». Profitieren konnte die Bank dabei vom Abschluss des 2019 eingeleiteten Kostensenkungsprogramms.
Seit Februar läuft nun ein neues Dreijahresprogramm, welches unter anderem auch Kostensenkungsmassnahmen beinhaltet.
Im Rahmen des neuen Programms wurde auch die Schliessung des Buchungszentrums auf den Bahamas durchgeführt. Das verbliebene lokale Geschäft auf den Bahamas wird an Ansbacher verkauft. Betroffen davon sind rund 1 Milliarde Franken an verwalteten Vermögen. Über den Verkaufspreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Der Verkauf soll in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres abgeschlossen werden. Die Schliessung des Buchungszentrums von Julius Bär in Nassau ist Teil der Massnahmen zur Vereinfachung der Gruppenstruktur und wurde bereits im Februar kommuniziert.
Mit den ausgewiesenen verwalteten Vermögen hat Bär die Prognosen der von AWP befragten Analysten knapp erfüllt: erwartet wurden 393 Milliarden Franken. Die Bruttomarge war mit 84 Basispunkten von den Analysten aber deutlich tiefer erwartet worden und auch bei der Cost-Income (Prognose: 69,4 Basispunkte) konnte der Vermögensverwalter die Erwartungen klar übertreffen.
(SDA)