Banken
Julius Bär macht bei verwalteten Vermögen weiter Boden gut

Die Bank Julius Bär hat in den ersten neun Monaten 2020 bei den verwalteten Vermögen im Vergleich zum Stand vom Halbjahr weiter Boden gut gemacht. Dank anhaltender Kundenaktivität ist zudem der Betriebsertrag noch immer deutlich höher als im Vorjahreszeitraum.
Publiziert: 19.10.2020 um 07:38 Uhr
Die Bank Julius Bär hat sich vom Einbruch nach Beginn der Corona-Pandemie bisher gut erholt. (Archivbild)
Foto: ENNIO LEANZA

Die von Julius Bär verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende September auf 413 Milliarden Franken gegenüber 402 Milliarden per Mitte Jahr, wie das Institut am Montag mitteilte. Gegenüber dem Stand vom Jahresbeginn sind die verwalteten Vermögen damit allerdings wegen der Marktturbulenzen in der Coronakrise noch um 3 Prozent tiefer.

Die Netto-Neugeldzuflüsse hätten im dritten Quartal beträchtlich zugenommen, schreibt das Finanzinstitut in der Mitteilung. Die Wachstumsrate der Neugeldzuflüsse betrug für die ersten neun Monate damit «nahezu 4 Prozent», nachdem im ersten Halbjahr noch ein Wert von 2,3 Prozent resultiert hatte.

Die Bank verdiente auf den verwalteten Vermögen von Juli bis September allerdings wieder etwas weniger als noch im ersten Halbjahr 2020. Nach der ausserordentlichen Zunahme der Marktvolatilität und der Handelsvolumen in den ersten vier Monaten des Jahres sei die Bruttomarge wieder auf einen «nachhaltigeren Stand» zurückgekommen, so die Bank. Die Bruttomarge lag für die ersten neun Monate noch bei 89 Basispunkten (BP) nach 92 BP im Halbjahr.

Auf der Kostenseite konnte die Bank vom Kostensenkungsprogramm 2019 und den ersten Auswirkungen der im ersten Halbjahr 2020 ergriffenen Massnahmen profitieren. Die Cost/Income-Ratio verbesserte sich etwas auf 66,1 Prozent nach einem Wert von 66,6 Prozent im Halbjahr.

Mit den verwalteten Vermögen hat Julius Bär die Prognosen der Analysten gemäss AWP-Konsens übertroffen, erwartet wurden im Schnitt AuM von 408,7 Milliarden Franken. Auch die Neugeldzuflüsse hatten die Experten annualisiert mit 2,3 Prozent tiefer erwartet sowie die Bruttomarge im Schnitt bei 86,2 Basispunkten zu pessimistisch geschätzt.

Bei der italienischen «Problemtochter» Kairos sei nun ein aktualisierter Businessplan und eine neue unternehmerische Eigentümerstruktur entwickelt worden, heisst es weiter. Eine ausgewählte Anzahl wichtiger Investment-Manager von Kairos wird nun zu Minderheitsaktionären am Unternehmen, wobei Julius Bär einen 70-Prozent-Anteil behält.

Die Abflüsse bei Kairos hätten sich in den letzten Monaten abgeschwächt, sodass sich die verwalteten Vermögen Ende September 2020 auf 5 Milliarden Franken beliefen, so die Bank weiter. Julius Bär schreibt nun den Goodwill auf Kairos weiter ab. Im Finanzergebnis 2020 wird dies laut den Angaben zu einer «nicht geldwirksamen Belastung» von 177 Millionen Euro respektive rund 190 Millionen Franken führen.

(SDA)

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