Grosse US-Banken legen Bilanz vor
Gewinn von Goldman Sachs bricht ein - Citigroup verdient mehr

Die starke Abhängigkeit von den Entwicklungen an den Finanzmärkten hat der US-Investmentbank Goldman Sachs einmal mehr einen Gewinneinbruch eingebrockt. Etwas besser unterwegs ist die Citigroup.
Publiziert: 15.04.2019 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 16:25 Uhr

Da sich die Kunden mit dem Handel von Aktien und Anleihen zurückhielten, fiel der Überschuss von Goldman Sachs im ersten Quartal um ein Fünftel auf 2,18 Milliarden Dollar, wie die Wall-Street-Bank am Montag mitteilte.

Die breiter aufgestellte Citigroup profitierte dagegen wie die Konkurrenten JP Morgan und Wells Fargo vom robusten Privatkundengeschäft in den USA. Zudem erntete sie die Früchte ihres Sparkurses, der Gewinn kletterte im Auftaktquartal um zwei Prozent auf 4,71 Milliarden Dollar.

Der Regierungsstillstand in den USA sowie der Handelskonflikt zwischen den USA und China bremsten die Aktivitäten an der Wall Street. Die Konzernerträge von Goldman gingen um 13 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar zurück. Im Handel brachen die Einnahmen um 18 Prozent ein - stärker als beim Branchenprimus JP Morgan (minus zehn Prozent) und Citigroup (minus sechs Prozent).

Angesichts des schwierigen Umfelds sei Goldman mit dem ersten Quartal zufrieden, sagte Vorstandschef David M. Solomon. In den Kerngeschäften habe die Investmentbank solide Ergebnisse abgeliefert.

Besonders stark waren die Rückgänge von Goldman und JP Morgan im Aktienhandel, aber auch im Geschäft mit Anleihen verbuchten die beiden Institute Einbussen.

Auch bei der Citigroup schrumpften die Konzernerträge, allerdings nur um zwei Prozent auf 18,58 Milliarden Dollar. Während der Aktienhandel wie bei der Konkurrenz schwächelte, überraschte die drittgrösste US-Bank im Anleihengeschäft mit einem Ertragsplus von einem Prozent.

Wie der Branchenprimus JP Morgan, der am Freitag mit einem Rekordgewinn von 9,2 Milliarden Dollar überrascht hatte, profitierte auch die Citigroup vom Privatkundengeschäft in Nordamerika. Sowohl die Kreditvergabe als auch die Einlagen erhöhten sich, die Nettozinsmarge verbesserte sich auf 2,72 Prozent.

Auch Goldman versucht seit einigen Jahren die Abhängigkeit von den schwankenden Finanzmärkten zu verringern. Dazu baut die Investmentbank unter anderem ihre Online-Bank Marcus aus, die etwa relativ hoch verzinste Sparkonten für Privatkunden im Angebot hat.

In den kommenden Jahren sollen die Einlagen der Privatkunden um mindestens zehn Milliarden Dollar pro Jahr steigen, erklärte Goldman am Montag. Dadurch sollen die Refinanzierungskosten um rund ein Prozent sinken. Doch vor allem wegen höherer Kreditausfälle bei Verbraucherdarlehen schnellten die Rückstellungen für faule Kredite im ersten Quartal auf 224 (Vorjahresquartal: 44) Millionen Dollar in die Höhe.

(SDA)

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