Auch die dringende benötigte Kapitalerhöhung über fünf Milliarden Euro sei unter Dach und Fach. Ohne eine Lösung hätte der toskanischen Bank die Abwicklung gedroht.
In der Hoffnung auf eine Lösung hatten die Aktien von Monte dei Paschi am Freitag mehr als sechs Prozent zugelegt. Trotzdem ist die Bank, die in den vergangenen zwei Jahren acht Milliarden Euro frisches Kapital aufgenommen hatte, an der Börse in Mailand gerade noch 900 Millionen Euro wert. Auch andere Bank-Titel legten europaweit kräftig zu.
Die italienische Regierung hatte auf eine Lösung für Monte dei Paschi mit privaten Kapital gedrängt. Bei einer staatlichen Rettung hätten nach den neuen Regeln zur Abwicklung von Banken in Europa auch die Gläubiger einen Teil ihres Geldes verloren.
Die Bank aus Siena hat Anleihen über rund fünf Milliarden Euro überwiegend an normale Bürger verkauft. Ein Ausfall der Papiere hätte nicht nur ein schlechtes Licht auf das ohnehin angeschlagene italienische Bankensystem geworfen, sondern auch Ministerpräsident Matteo Renzi unter Druck gebracht, der selbst aus der Toskana kommt. Er stellt sich im Herbst einem Referendum zur Reform der Verfassung, an das er seine politische Zukunft geknüpft hat.
Den Plan für die die Bank hatten die Investmentbanken JP Morgan und Mediobanca ausgearbeitet. Sie rangen bis zum Freitagnachmittag um andere Geldhäuser, die das Risiko mittragen, dass die neuen Aktien von Monte dei Paschi nicht genügend andere Abnehmer finden. Bei einigen Instituten - etwa UniCredit - holten sie sich Absagen.
Die Kapitalerhöhung soll bis zum Jahresende über die Bühne gehen. Daneben will Monte Paschi seinen kompletten Bestand an ausgefallenen Krediten für 9,2 Milliarden Euro an den italienischen Bankenrettungsfonds Atlante weiterreichen. Das ist ein Abschlag von zwei Drittel auf den Buchwert. Andernfalls würde ihr Kapitalpolster weiter abschmelzen.
Einen in letzter Minute vorgelegten Alternativvorschlag der Schweizer Grossbank UBS und des früheren italienischen Industrieministers Corrado Passera lehnte die Bank ab. Er sah eine Kapitalerhöhung um 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro vor.
Die faulen Kredite sind auch Folge der jahrelangen Konjunkturkrise des Landes, die auch die Kapitaldecke anderer Institute annagt. Italienische Geldhäuser sitzen insgesamt auf faulen Krediten im Volumen von rund 360 Milliarden Euro.