Die Basler Kantonalbank baut damit ihre Beteiligung auf 75,8 Prozent aus, wie die Bank Coop am Donnerstag mitteilte. Weitere rund 5 Prozent der Anteile halten Gewerkschaftsverbände, 1,1 Prozent werden von der Bank im Handelsbestand und in Finanzanlagen gehalten. Der Rest ist im Streubesitz.
Mit der Übernahme des Aktienpakets von Coop will die Basler Kantonalbank ihre Tochter umbauen und fit für die Zukunft machen. Die Bank Cler will insbesondere verstärkt in digitale Angebote investieren.
«Mit der Namensänderung geben wir der Bank Cler von Anfang an ein klares, eigenständiges Profil», wird Verwaltungsratspräsident Ralph Lewin im Communiqué zitiert. «Cler» steht im Rätoromanischen für klar, einfach, deutlich. Der Namenswechsel erfolgt auf den 20. Mai.
Für die Coop sei der Ausstieg aus dem Bankgeschäft der Abschluss eines Prozesses, der schon 1999 mit der Abgabe der Mehrheitsbeteiligung an die Basler Kantonalbank begonnen habe, sagte Coop-Sprecher Urs Meier auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Wichtig aus Sicht der Coop sei, dass die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem verlässlichen Partner weitergeführt werde.
Die Kunden der Bank Cler profitierten weiterhin vom Supercard-Programm von Coop, heisst es in der Mitteilung von Bank Coop. In den Coop-Verkaufsstellen würden weiterhin die Bancomaten der Bank Cler zur Verfügung stehen. Ein wichtiges Standbein der Bank Cler bleibe zudem die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und Wohnbaugenossenschaften.
In den nächsten Jahren will die Bank Cler mit den Investitionen in einen neuen Auftritt, modernisierte Geschäftsstellen und digitale Angebote wachsen. Künftig sollen Bankkunden über eine neue virtuelle Geschäftsstelle der Bank Cler in wenigen Minuten ein Konto eröffnen oder eine Kreditkarte beantragen können.
Die Kontoeröffnung erfolgt durchgehend digital, die Identifikation über Video und die Verträge werden gänzlich papierlos abgeschlossen. Kundenberater stehen über eine Chat-Funktion, später auch über Video online für Fragen und Beratungsgespräche bereit. Alle Basisdienstleistungen werden nicht nur in den physischen Geschäftsstellen, sondern auch virtuell angeboten
Auch im Verwaltungsrat kommt es zu Veränderungen. Ralph Lewin gibt nach sieben Jahren das Präsidium des Verwaltungsrat an Andreas Sturm ab. Zudem wird der Verwaltungsrat von neun auf sieben Mitglieder verkleinert.
Jacqueline Henn Overbeck, Reto Conrad und Martin Tanner scheiden aus dem Aufsichtsgremium aus. Als neues Mitglied wird Barbara A. Heller der Generalversammlung zur Wahl vorgeschlagen.