Im Jahr 2018 steigerte der grösste britische Hypothekengeber den Gewinn beinahe um einen Viertel auf 4,4 Milliarden Pfund, wie die Gruppe am Mittwoch mitteilte. Das sind umgerechnet gut 5,7 Milliarden Franken. Im Gegensatz zu den Konkurrenten HSBC und Royal Bank of Scotland bildete Lloyds keine Rückstellungen für mögliche Belastungen durch den Brexit.
Nach Ansicht von Bankchef Antonio Horta Osório ist die britische Wirtschaft im Grunde weiterhin stark - trotz der immer lauter werdenden Warnungen vor wirtschaftlichen Verwerfungen durch den für den 29. März geplanten EU-Austritt Grossbritanniens. Das zeigt sich an der grosszügigen Ausschüttungspolitik.
Anstatt Geld für schlechte Zeiten auf die Seite zu legen, will Lloyds insgesamt vier Milliarden Pfund an die Aktionäre ausschütten - über einen 1,75 Milliarden schweren Aktienrückkauf sowie eine auf 3,21 Pence je Aktie erhöhte Jahresdividende. Die harte Kernkapitalquote, ein Mass für die Bilanzstärke, soll auch danach noch bei 13,9 Prozent verharren.
Obwohl sich Lloyds zuversichtlich zeigte, stiegen die Belastungen durch faule Kredite im vergangenen Jahr um 18 Prozent auf 937 Millionen Pfund. Zudem legte die Bank weitere 200 Millionen für die Entschädigung von Kunden zur Seite, denen sie unnötige Restschuldversicherungen verkauft hatte. Die entsprechenden Rückstellungen beliefen sich auf 750 Millionen Pfund.