Zuvor hatten bereits die Credit Suisse, die Deutsche Bank und Standard Chartered ihre Führungsspitze ausgewechselt.
Die Konzernführung von Barclays sei zu dem Schluss gekommen, dass Jenkins nicht mehr der richtige Manager sei, um die Bank voranzubringen, teilte das Direktorium am Mittwoch mit. Vorübergehend soll nun Direktoriumschef John McFarlane die Geschäfte führen, ehe ein permanenter Nachfolger für Jenkins gefunden ist.
Es sei zwar bedauerlich, dass er nur wenig Zeit gehabt habe, um mit Jenkins zu arbeiten, liess sich McFarlane zitieren, der im Herbst vergangenen Jahres zu Barclays gestossen war. Er respektiere und unterstütze aber die Position des Verwaltungsrates, dass es einen Führungswechsel brauche.
Jenkins wird der Mitteilung zufolge aufgrund einer einjährigen Kündigungsfrist noch 12 Monate sein aktuelles Gehalt von 1,1 Millionen Pfund (umgerechnet 1,6 Millionen Franken) sowie weitere Vergütungen und Vorsorgegelder erhalten.
Jenkins hatte Barclays 2012 übernommen. Er wies am Mittwoch daraufhin, dass die Bank damals in erheblichen Schwierigkeiten gewesen sei. «Es ist heute leicht zu vergessen, wie schlecht es uns damals ging», betonte er. Jenkins fuhr während seiner Zeit an der Führungsspitze das einstige Kerngeschäft Investmentbanking zurück und verordnete der Bank einen «Kulturwandel».
Ähnlich wie andere Banken wird aber auch Barclays immer wieder von Altlasten eingeholt, die den Neuanfang bremsen und viel Geld kosten. Barclays war unter anderem in den Skandal um manipulierte Sätze beim Libor-Zins verwickelt und musste erhebliche Strafzahlungen leisten.
Zuletzt stand die Bank wegen manipulierten Währungskursen in den Schlagzeilen. Während die Schweizer Grossbank UBS mit ihrer Strafe glimpflich davon kam, musste Barclays rund 2,4 Milliarden Dollar Busse an verschiedene US-Behörden und die britische Finanzaufsicht FCA bezahlen.