«Actares erwartet von Credit Suisse ambitioniertere und konkretere Schritte, die aufzeigen, dass sie die Klimakrise ernst nimmt», hiess es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Man begrüsse zwar die 2019 eingeführte gruppenweite «Klimarisikostrategie». Jedoch würden darin weit ambitioniertere Ziele vermisst. Die neuen Weisungen würden in Zukunft zwar unter anderem die Finanzierung von neuen Minenprojekten für thermische Kohle ausschliessen. Actares wolle aber wissen, bis wann sich die Bank aus der Finanzierung von bestehenden Kohleminen und -kraftwerken verabschiede.
Die Bank kommentierte die Aussagen nicht und sagte auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AWP lediglich: «Credit Suisse respektiert die Aktionärsdemokratie.»
Die Bank hatte im dritten Quartal besagte Klimarisikostrategie eingeführt. Im Dezember 2019 teilte sie zudem mit, keine Art von Finanzierung mehr zu leisten, die speziell zur Entwicklung neuer Kohlekraftwerke diene. Sie sei sich ihrer «Verantwortung im Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels» bewusst, hiess es.
Die jährliche Generalversammlung veranlasst regelmässig Umweltschützer und Menschenrechtsorganisationen etwa gegen Finanzierungen der Bank innerhalb der Kohle- und Ölindustrie zu demonstrieren. 2017 waren sogar einmal zwei Greenpeace-Aktivisten in den Saal im Zürcher Hallenstadion eingedrungen und liessen - während der Rede des früheren Konzernchefs Tidjane Thiam - ein gelbes Plakat vor der Tribüne herunter mit der Aufschrift «Stop dirty pipeline deals».
Verschiedene Stimmrechtsberater hatten im Vorfeld der diesjährigen Generalversammlung ebenfalls Kritik an der CS geübt, wobei es allerdings nicht um die Umwelt ging. Der US-Stimmrechtsberater Glass Lewis und der Westschweizer Aktionärsvertreter Ethos empfehlen den Aktionären beispielsweise, der Bankleitung die Entlastung zu verweigern und den Vergütungsbericht abzulehnen. Der wichtige US-Stimmrechtsberater ISS hingegen empfiehlt, allen Vorschlägen des Verwaltungsrates zuzustimmen.
(SDA)