Der Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) sei seiner Zeit oft weit voraus gewesen, erklärte Leuthard am Samstag am offiziellen Festakt in Jegenstorf BE. So habe er 1965 in Bern den ersten Tiefbahnhof der Schweiz in Betrieb genommen, in den 1970er-Jahren bereits auf den kondukteurlosen Betrieb umgestellt und 1974 den Taktfahrplan eingeführt - acht Jahre vor der SBB.
Heute weise die Bahn mit 54,6 Prozent einen beachtlichen Kostendeckungsgrad auf, stellte Leuthard fest. Dass auch der RBS geeignete Antworten auf die wachsenden Pendlerströme finden müsse, liege auf der Hand.
Doch «auch im Regionalverkehr wachsen die Bäume nicht in den Himmel», mahnte Leuthard. Bund und Kantone hätten nur begrenzte Mittel, um die Defizite auszugleichen. Zugleich könne man den Bahnkunden nicht jedes Jahr höhere Billettpreise abverlangen.
«Sorgen wir für massvolle Ausbauschritte, die in erster Linie Engpässe beseitigen», sagte Leuthard. «Wir müssen aber auch die bestehenden Kapazitäten besser nutzen, um Verkehrsspitzen am Morgen und am Abend besser zu bewirtschaften oder sogar zu brechen.»
Der bestehende RBS-Tiefbahnhof in Bern hat mit täglich 60'000 Fahrgästen seine Kapazitätsgrenzen erreicht. Nun soll ein neuer RBS-Bahnhof unterhalb der SBB-Gleise entstehen. Baubeginn ist 2017, die Eröffnung ist 2025 vorgesehen. In den nächsten Jahren beschafft die Bahn zudem neue Züge beim Thurgauer Produzenten Stadler.
Der RBS fährt nicht nur nach Solothurn, er betreibt weitere Bahnverbindungen nach Worb, Jegenstorf und Unterzollikofen. Dazu kommen 21 Buslinien. Mit 25 Millionen Fahrgästen pro Jahr gehört er zu den grössten Privatbahnen der Schweiz.