Schweiz Chef verteidigt Prestigeprojekt
Bombardier geht beim «FV-Dosto» in die Offensive

Jetzt wehrt sich der Schweiz-Chef von Bombardier: Stéphane Wettstein (57) kontert die Kritik am neuen Doppelstockzug «FV-Dosto». In Interviews mit den «Zeitungen von CH Media» verteidigt er das Prestigeprojekt von SBB und Bombardier.
Publiziert: 18.01.2019 um 04:49 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2019 um 11:22 Uhr

«Die Zuverlässigkeit konnten wir in den vergangen Wochen deutlich verbessern. Wir sind zuversichtlich, dass wir schon sehr bald einen stabilen Betrieb zusammen mit den SBB etablieren können», sagte Wettstein. Die Probleme seien nicht gravierend und beträfen vor allem Türen und Schiebetritte. «Das ist natürlich ärgerlich, aber kein Sicherheitsproblem», betonte der Manager.

Von der unlängst kolportieren Vertragsstrafe will Bombardier Schweiz zudem nichts wissen. «Im Moment sind Schadenersatzzahlungen gar kein Thema. Dafür müsste zuerst ein vertraglicher Schaden entstehen. Das ist nicht der Fall», führte Wettstein weiter aus.

Kritik an den SBB

Bezüglich dem Unmut von den SBB sagte der Bombardier-Schweiz-Chef, dass er sich persönlich gewünscht hätte, dass die Mitteilung anders formuliert worden wäre. «Wir sind mit den SBB bisher gemeinsam einen lagen Weg gegangen und hätten auch gemeinsam kommunizieren können», betonte er. Die Diskussion die nach dem Communiqué entstanden sei, werde der Sache nicht gerecht.

«Der FV-Dosto ist kein Pannenzug. Er ist ein fahrendes Rechenzentrum mit vielen Innovationen, die gut funktionieren», hob Wettstein hervor. So sei er der erste druckdichte Zug, der an Kreuzungen und in Tunnels keinen störenden Ohrendruck entstehen lässt. Er verfüge zudem über ein neues System, dass schnellere Kurvenfahrten erlaube. Obendrein seien die Platz- und Lichtverhältnisse angenehm. «Es ist ein guter und moderner Zug.»

Probleme nicht nur in der Schweiz

Obwohl die Einführungsphase nicht optimal laufe, verteidigt sich der Manager weiter: «Wenn man einen neuen Zug einführt, kann man keinen Probebetrieb im Labor durchführen. Erst auf dem öffentlichen Netz werden die Probleme sichtbar.» Rückblickend hätte er die Züge aber früher Betrieb genommen, um Erfahrungen zu sammeln. Allerdings sei Bombardier nicht für alle Probleme verantwortlich, sagte er.

Nicht nur in der  Schweiz sondern auch in anderen Ländern wie Grossbritannien oder den USA gibt es Probleme bei der Einführung neuer Züge von Bombardier. Unter anderem wurden Züge zu spät ausgeliefert. (SDA/koh)

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