Das polnische Unternehmen Nevomo will alle Rekorde brechen. Die Polen entwickeln einen Schnellzug, der auf dem bestehenden Schienennetz fahren kann, aber in Sachen Geschwindigkeit neue Massstäbe setzt. Er schwebt förmlich über den Geleisen. In einem Test zeigte das polnische Unternehmen, dass die Technik funktioniert, wie Focus online schreibt. Das französische Bahnunternehmen SNCF bekundet bereits Interesse am polnischen Superzug. Und das will etwas heissen, schliesslich haben die Franzosen den TGV entwickelt.
Magrail heisst das Konzept, eine Wortkonstruktion aus Magnet und Railway. Der Clou des neuen Zuges: Er schwebt auf den bestehenden Geleisen und berührt sie nicht. Elektromagneten heben den Zug an, beschleunigen und bremsen ihn. Bei 70 km/h hebt er ab und schwebt zwei Zentimeter über der Schiene. Weil die Reibung zwischen Rand und Gleis wegfällt, sind so deutlich höhere Geschwindigkeiten möglich. Auch die Beschleunigung ist besser als bei konventionellen Zügen.
5 Millionen Euro pro Kilometer
Ganz so einfach und vor allem günstig ist die Sache allerdings nicht. Seitlich der Gleise und mittig zwischen den Gleisen müssen elektromagnetische Leitsysteme montiert werden, wie Focus online weiter schreibt. Sie halten den Zug auch bei rekordhohen Tempi in der Spur. Doch das geht ins Geld. Die Kosten für die Nachrüstung pro Kilometer: fünf Millionen Euro. Ob ein Bahnbetreiber bereit ist, diese Kosten zu tragen?
Przemek Ben Paczek, Chef und Mitbegründer von Nevomo, glaubt an sein neues System. Er spricht von einem «Meilenstein»: «Zum ersten Mal in der Geschichte der Eisenbahn bewegt sich ein Schienenfahrzeug nicht auf den vorhandenen Gleisen, sondern über sie hinweg, ohne Reibung.» Das sei keine Vision für die Zukunft, sondern eine greifbare Lösung für heute. (pbe)