Bahn
Startschuss zu Ausbau des Hauptbahnhofs Bern gegeben

In Bern haben in diesen Tagen die Bauarbeiten am Ausbau des Hauptbahnhofs Bern begonnen. Bund, Kanton und Stadt Bern wenden über eine Milliarde Franken auf, um den zweitgrössten Bahnhof der Schweiz fit für die Zukunft zu machen.
Publiziert: 03.07.2017 um 12:37 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 22:37 Uhr
So wird gemäss einem Modellbild der neue Berner RBS-Tiefbahnhof aussehen.
Foto: Zukunft Bahnhof Bern

Das Bundesamt für Verkehr hatte Mitte Mai die Baubewilligung für den Ausbau erteilt. Weil diese nicht angefochten worden sei, hätten die ersten Arbeiten gestartet werden können, sagte die bernische Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer am Montag vor den Medien in Bern.

Aus zwei Teilen besteht das Projekt: Einerseits wird unter einem Teil der Geleise des Hauptbahnhofs Bern nach Zürcher Vorbild ein neuer, viergleisiger RBS-Tiefbahnhof gebaut. Er wird den heutigen Bahnhof des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) ersetzen, der sich im Nordosten des Berner Hauptbahnhofs befindet.

Letzterer stammt aus den 1960-er Jahren und wurde seinerzeit für täglich 16'000 Personen konzipiert. Bis zu 60'000 Menschen benutzen ihn aber heute. Er platzt also aus allen Nähten. Der RBS ist im S-Bahn-Verkehr tätig und betreibt die Bahnlinie nach Solothurn.

Anderseits wird im Hauptbahnhof Bern eine zweite Personenunterführung gebaut. Dies im Westen des Gebäudekomplexes auf der Höhe des Hirschengrabens. So sollen sich die Personenströme im Berner Hauptbahnhof besser verteilen. In ihm sind die Platzverhältnisse heute ebenfalls knapp.

Ausserdem erhält der Hauptbahnhof an den beiden Enden dieser neuen Personenunterführung zwei neue Zugänge. Darüber hinaus wird in der Gleishalle eine Perronwand entfernt, so dass diese heute düstere Halle künftig heller und freundlicher wird.

Bereits begonnen haben die Bauarbeiten am neuen RBS-Tiefbahnhof. Erst im November starten die Arbeiten an der neuen Personenunterführung. Beide Bauwerke sollen 2025 fertiggestellt sein. Gebaut wird bei laufendem Betrieb von vier sogenannten «Angriffspunkten» aus, welche rund um den Bahnhof verteilt sind.

Ergänzend zu diesen beiden Hauptprojektteilen denkt die Stadt Bern derzeit über eine neue Personenunterführung vom Hirschengraben zur neuen Personenunterführung im Hauptbahnhof nach. Spätestens in einem Jahr werde die Stadtregierung dem Stadtparlament ein Vorprojekt vorlegen, sagte die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss vor den Medien.

Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastruktur, stellte den Ausbau des Bahnhofs Bern in eine Reihe mit weiteren Ausbauprojekten auf der Ost-West-Achse der Bahn. Gemeint ist etwa der Eppenbergtunnel bei Olten, den Kapazitätsausbau am Genfersee und die Verbindung zwischen Genf und Annemasse in Frankreich.

Nachdem viel für die Nord-Süd-Achse getan worden sei, könne die SBB ihr Augenmerk nun auf die Ost-West-Achse richten, so Gauderon.

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