Ausserdem seien Siemens und Alstom bis zur Fusion Wettbewerber, sagte sie am Mittwoch in Krefeld. Die beiden Konzerne wollen ihre Bahnsparten zusammenlegen, um vor allem der neuen starken Konkurrenz aus China Paroli zu bieten. Die Zustimmung der Kartellbehörden steht noch aus.
Siemens stellte in seinem Krefelder Werk das Konzept für die nächste Generation des weltweit verkauften Hochgeschwindigkeitszuges Velaro vor. Die dann fünfte Generation des Zuges soll ab dem Jahr 2023 ausgeliefert werden.
Die Entwicklung des Velaro Novo sei 2013 begonnen worden, Siemens habe in das Projekt viel Geld investiert, sagte Soussan. Mit einzelnen Bahngesellschaften, darunter die Deutsche Bahn, habe Siemens bereits Gespräche geführt.
Nach Angaben von Siemens sind bislang mehr als 1000 Velaro-Züge im Einsatz, unter anderem in Frankreich, Russland und China. In Deutschland ist eine Baureihe des ICE 3 ein Velaro-Modell.
Die nächste Velaro-Generation soll deutlich weniger Strom verbrauchen. «Es wird der sparsamste Hochgeschwindigkeitszug auf dem Weltmarkt», sagte Soussan. Bis zu 30 Prozent Energie könnten die neuen Züge im Vergleich zu einem ICE 3 bei Tempo 300 einsparen, sagte Soussan.
Durch die Leichtbaukonstruktion sei das Gewicht der Züge, die bis Tempo 360 ausgelegt sind, reduziert worden. Gleichzeitig steige das Platzangebot, und die Züge seien leiser. In den Wagen gebe es keine festen Einbauten, so dass die Bahnbetreiber sie flexibel einrichten könnten.
Ein erster Wagen des neuen Velaro wird seit April als Teil eines Prüfzugs der Deutschen Bahn getestet. Ab dem kommenden Jahr soll dann ein kompletter Zug auf der Schiene getestet werden. Velaro-Züge werden wie der ICE 4 im Krefelder Siemens-Werk gebaut. Zuletzt hatte die türkische Staatsbahn für 340 Millionen Euro zehn Hochgeschwindigkeitszüge des aktuellen Velaro-Typs bestellt.