Bahn
Lötschberg-Komitee will raschen Tunnelausbau mit Herzstück Basel

Das Lötschberg-Komitee drängt auf den raschen Ausbau des Basistunnels. Für mehr Effizienz im Nord-Süd-Güterverkehr müssten aber noch weitere Lücken im Ausbauprogramm geschlossen werden.
Publiziert: 13.11.2018 um 14:49 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2018 um 14:41 Uhr
Bauarbeiter in der Rohbau-Röhre des Lötschbergtunnels: Ab 2029 könnten die Züge auch hier durchrollen.
Foto: Keystone/PETER SCHNEIDER

Das betonten Vertreter des Komitees am Dienstag an einer Medienkonferenz in der Rohbau-Röhre. Sie wollen sich weiterhin auch für das Herzstück Basel, die Westschweizer Schlüsselprojekte und den dritten Juradurchstich einsetzen.

Einen Etappensieg hat das Komitee vor kurzem erreicht: Der Bundesrat ergänzte den Ausbauschritt 2035 mit dem Lötschberg. Heute ist der 35 Kilometer lange Basistunnel bekanntlich nicht durchgehend zweispurig befahrbar. Sechs Kilometer sind gar nicht gebohrt - und 14 Kilometer sind zwar ausgebrochen, aber ohne Bahntechnik.

Nach dem Willen der Landesregierung sollen diese 14 Kilometer nun bahntechnisch ausgerüstet werden. Das letzte Wort hat das Parlament im Sommer oder Herbst 2019. Danach könnte es schnell gehen, wie BLS-Chef Bernard Guillelmon deutlich machte.

Die Ausrüstung der Rohbauröhre mit Bahntechnik wäre ab 2022 möglich. 2029 könnten die ersten Züge durch den Tunnel rollen.

Der Ausbau des Tunnels sei mehr als ein regionalpolitisches Projekt, betonte die Walliser CVP-Nationalrätin Viola Amherd, Geschäftsleiterin des Komitees. Der Güterverkehr auf der Nord-Süd-Achse brauche zwei voll funktionsfähige und ausreichend ausgebaute Alpentunnels.

"Seit Eröffnung des Basistunnels 2007 haben wir ein unvollendetes Flickwerk", sagte Co-Präsidentin Barbara Egger. Güterzüge müssten auf der Zufahrtsstrecke bis zu drei Stunden warten, bis sie den Tunnel durchfahren können. Das sei wenig effizient und behindere die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.

Doch mit der Ausstaffierung der Rohbau-Röhre ist es aus Sicht des Komitees nicht getan. Auch die Zulaufstrecken müssten ausgebaut werden. Zentral sei dabei die Entflechtung von Güter- und Personenverkehr mit dem Herzstück Basel, dem Projekt für eine unterirdische S-Bahn-Linie zwischen Bahnhof SBB und Badischem Bahnhof.

Dafür müssten nun die Projektierungsmittel bereitgestellt werden, forderte der Baselbieter Ständerat Claude Janiak (SP). "Es geht um etwa 120 Millionen Franken, das entspricht einem Anteil von nur gerade einem Prozent an der gesamten Investitionssumme für den Ausbauschritt 2035."

Es könne nicht im Interesse des Landes liegen, wenn der Bahnknoten am Tor zur Schweiz wegen mangelnder finanzieller Mittel für strategische Planungen ins Stocken gerate. "Denn wenn die Region Basel einen Schnupfen kriegt, hustet die ganze Schweiz."

Der Walliser Staatsrat Jacques Melly (CVP) warb für die Westschweizer Schlüsselprojekte, darunter die direkte Linie im Neuenburger Jura. Die Realisierung einer direkten Linie zwischen Neuenburg, La Chaux-de-Fonds und Le Locle sei sinnvoller als bloss die sanierungsbedürftige Bahnlinie ein wenig aufzupeppen.

Das Lötschbergkomitee setzt sich für die Integration dieses "reifen Projekts" in den Ausbauschritt 2035 ein. Das Komitee zählt rund 330 Mitglieder, darunter die Kantone Bern, Basel-Land, Basel-Stadt, Freiburg, Neuenburg, Solothurn und Wallis. Auch 30 Städte und Gemeinden sowie über 140 Parlamentarier aus Bund und Kantonen sind mit von der Partie.

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