Autoverkäufe brechen ein
Zehntausende werden ihren Job verlieren

Der Umbruch in der Autobranche hat Folgen. Weil viele Autobauer vermehrt auf E-Autos setzen, gehen viele Jobs verloren. Zudem werden immer weniger Autos verkauft. Eine verheerende Kombination.
Publiziert: 04.12.2019 um 14:46 Uhr
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Aktualisiert: 04.12.2019 um 15:50 Uhr
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2019 werden weltweit weniger Autos verkauft als während der Finanzkrise.
Foto: AFP
Patrik Berger

Die Autoindustrie steht unter Druck. Die Branche muss den Übergang in die Elektromobilität stemmen. Das geht ins Geld. Zudem leiden die Verkaufszahlen unter den Folgen der US-Zollkriege. Das rauhe Klima bekommen nicht nur für die Autohersteller zu spüren. Auch die rund 600 Schweizer Zulieferer, die 2018 mit 34'000 Angestellten einen Umsatz von rund 12 Milliarden gemacht haben, stehen unter Druck.

Denn die düsteren Wolken über der Autoindustrie haben Folgen. Ferdinand Dudenhöffer (68), Professor an der Universität Duisburg-Essen, geht davon aus, dass bis 2030 alleine in Deutschland 124’000 Jobs verschwinden werden. Heute finden im nördlichen Nachbarland noch 834’000 Menschen ihr Auskommen. Als Grund nennt er unter anderem die Elektromobilität.

Die Jobs sind für immer weg

Durch die Umstellung würden in der Branche Arbeitsplätze verloren gehen, die auch durch Wachstumsprozesse in den nächsten Jahren nicht kompensiert werden könnten. «Wichtige Wertschöpfung beim Verbrennungsmotor fällt Stück für Stück weg. Sie wird durch hochautomatisierte Batterie- und Elektromotorfertigung ersetzt.» Heisst: Die Jobs sind für immer weg.

Düster sind laut dem Experten aber nicht nur die Jobaussichten der Arbeiter. Auch die weltweiten Verkaufszahlen geben wenig Anlass zu Zuversicht. Dudenhöffer rechnet damit, dass 2019 weltweit 78,8 Millionen Autos verkauft werden. Das wären 4,1 Millionen Fahrzeuge weniger als 2018 (- 5 Prozent). «Selbst während der Finanzkrise ist der Automarkt nicht so stark eingebrochen wie 2019», sagt Dudenhöffer.

Im zweiten Halbjahr 2020 wird es besser

Noch schlimmer soll es laut dem Experten 2020 kommen. Für nächstes Jahr rechnet er mit weltweit 78 Millionen verkauften Autos. Die Talsohle soll erst im zweiten Halbjahr 2020 erreicht sein. «China stabilisiert sich nächstes Jahr und es gelingt, an die alten Wachstumsmuster anzuknüpfen. Allerdings auf niedrigerem Niveau. Das dürfte auch die Schweizer Zulieferer freuen.

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