Forscher an der ETH Zürich haben den Weg zur neuen Batterie von Swatch bereitet. «Professor Nesper und seine Forschungsgruppe an der ETH Zürich haben die Batterie mitentwickelt», sagt ein Swatch-Sprecher gegenüber der «Schweiz am Sonntag»
Die offzielle Sprachregelung zwischen Swatch und der ETH Zürich lautet, Nesper und sein Team hätten «die Türe zur neuen Batterie geöffnet.» Gemäss Nesper kam seine Forschung an neuen Batterien erst dank der Hilfe von Nicolas Hayek, dem Swatch-Gründer, richtig in die Gänge. «Hayek wollte das Thema neue Batterien schon in den Neunzigern aufgreifen», erzählt Nesper.
Ralph Eichler, damals Präsident der ETH, hatte vermittelt. «Er wusste, was Hayek wollte und, woran ich forschte. 2007 gründete Hayek die «Belenos Clean Power» – nach dem keltischen Sonnengott Belenus benannt – um die Forschung nach neuen Batterien massiv zu unterstützen. «Dann erst – dank der Hilfe von Herrn Hayek – waren die Bedingungen für eine richtige Anstrengung gegeben», sagt Nesper.
Das kann die Batterie
Zur Leistungsfähigkeit der neuen Batterien sagt Nesper: «Ich bin überzeugt, dass wir bei Fahrzeugbatterien mindestens eine Verdopplung der Energie pro Kilogramm erreichen können.» Elektromobile wären dann nicht mehr auf den Stadtverkehr beschränkt. «Sie könnten mit 200 bis 300 Kilogramm schweren Batterien eine Strecke von 400 bis 600 Kilometer gut bewältigen», so Nesper «Und dies ohne nachzuladen, rein mit elektrischer Energie.»
Solche Fahrzeuge wären leichter als solche mit Verbrennungsmotor, weil es den Motor und verschiedene Getriebeeinheiten nicht mehr brauche. «Es liefe auf eine Gewichtsreduktion hinaus, was wiederum Energie sparen würde», sagt Nesper. Es sei bekannt, dass das Gewicht eines Fahrzeuges der entscheidende Energiefresser sei. Dazu käme eine weitere Möglichkeit, den Energiebedarf zu senken: «Die Energie, die beim Bremsen frei wird, kann eine Batterie wieder zurückgewinnen. Das können Verbrennungsmotoren nicht.»
Dass das Ende der Entwicklung damit bereits erreicht wäre, hält Nesper für unwahrscheinlich. «Nehmen Sie einmal den Verbrennungsmotor als Beispiel. Da stecken mittlerweile 100 Jahre Entwicklung drin! Und er wird immer noch weiter optimiert.»