Automobilindustrie
Wechselkurs macht Toyota schwer zu schaffen

Tokio – Der erfolgsverwöhnte japanische Autoriese Toyota bekommt starken Gegenwind zu spüren: Der relativ starke Yen drosselt die Einnahmen, hinzu kommen hohe Kosten. Für die nächste Zukunft sieht es nicht besser aus.
Publiziert: 10.05.2017 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:45 Uhr
Dem exportorientierten japanischen Autogiganten Toyota macht der starke Yen schwer zu schaffen. (Archiv)
Foto: KEYSTONE/AP/SHIZUO KAMBAYASHI

Der starke Yen hat Toyota im abgelaufenen Geschäftsjahr den ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren eingebrockt. Der Nettogewinn sank zum Bilanzstichtag am 31. März auch wegen hoher Kosten um rund 21 Prozent.

Toyota verdiente rund 1,8 Billionen Yen (rund 15,9 Milliarden Franken). Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnen die Japaner mit einem weiteren deutlichen Rückgang des Gewinns, auf netto rund 1,5 Billionen Yen.

Der nach Volkswagen weltweit zweitgrösste Autobauer ist in grossem Mass von seinen Exporten abhängig. Von den Auslandserlösen bleibt bei einem stärkeren Yen weniger übrig.

Angesichts des Gegenwinds durch den starken Yen verringerte sich der Umsatz im abgelaufenen Jahr um 2,8 Prozent auf 27,6 Billionen Yen und dürfte im laufenden Geschäftsjahr weiter leicht auf 27,5 Billionen Yen sinken.

Man werde im laufenden Jahr alles unternehmen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und in die Zukunft des Unternehmens investieren, sagte Konzernchef Akio Toyoda.

Der Konzern, zu dem auch der Kleinwagenspezialist Daihatsu und die Nutzfahrzeugtochter Hino Motors gehören, rechnet im laufenden Geschäftsjahr mit einem globalen Absatz von 10,2 Millionen Fahrzeugen und damit mit etwa genauso viel wie im abgelaufenen Geschäftsjahr.

Die Krone des weltgrössten Autobauers hatte Toyota 2016 nach fünf Jahren an der Spitze an Volkswagen verloren. Im vergangenen Kalenderjahr verkaufte VW weltweit inklusive Transportern, Lkws und Bussen 10,31 Millionen Fahrzeuge, Toyota kam auf 10,17 Millionen.

Grund ist Volkswagens guter Lauf in China, der den Absatz trotz des Dieselskandals um fast vier Prozent wachsen liess. Toyota dagegen ist stark auf dem nordamerikanischen Markt vertreten, der auf hohem Niveau nur leicht wuchs und für den das Unternehmen in diesem Jahr mit einem Rückgang rechnet. Vor dem Hintergrund steigender Kosten hatte Toyota kürzlich eine Partnerschaft mit dem heimischen Konkurrenten Suzuki vereinbart.

Im Quartal Januar bis März erwirtschaftete Toyota einen Nettogewinn von 398,4 Milliarden Yen, ein Rückgang zum Vorjahresquartal um 6,6 Prozent. Der Umsatz zog dagegen um 6,8 Prozent auf 7,4 Billionen Yen an.

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