Besitzer der über 50 in Binningen ausgestellten Fahrzeuge ist Monteverdis ehemaliger Weggefährte Paul Berger. Der 75-Jährige führt seit Monteverdis Tod 1998 die Monteverdi Automobile AG mitsamt dem Museum. Nun habe er eine Stiftung gegründet und 22 Fahrzeuge in diese eingebracht, sagte Berger am Freitag zur sda.
Das Museum in Binningen, das auf drei Stockwerken die ganze Palette von Monteverdis Kreationen präsentiert, schliesst Ende Jahr. Seit langem konnte es aus Kostengründen nur noch auf Anmeldung besichtigt werden. Zudem fehlten die Mittel für eine Erneuerung, zumal die öffentliche Hand sich nicht beteiligen mochte.
Just zum 50-Jahr-Jubiläum der Marke «Monteverdi» wird das Schaffen des 1934 geborenen Autokonstrukteurs ab April 2017 einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Ausgestellt werden die Fahrzeuge der Stiftung künftig in der Halle Strassenverkehr des Verkehrshauses Luzern, die gegenwärtig neu konzipiert wird.
Nach Auskunft von Verkehrshaus-Sprecher Olivier Burger wird für die wertvollen Autos eigens die Ausstellungsfläche vergrössert, indem ein Zwischenboden eingebaut wird. Dargestellt werden soll am Beispiel von Monteverdi das Schweizer Automobildesign.
Mit der Stiftung Bergers hat das Verkehrshaus laut Burger einen Zehnjahresvertrag abgeschlossen. Von den 22 Autos, die zur Verfügung stehen, werden vorerst 13 präsentiert.
Nach Angaben von Paul Berger, der früher bei Monterverdi als Verkaufsleiter tätig gewesen war, wurden insgesamt rund 3000 Fahrzeuge dieser Marke gebaut. Der erste Luxus-Sportwagen war 1967 der High Speed 375, erfolgreichstes Modell war der luxuriöse Geländewagen «Safari».
In den besten Zeiten waren bis zu 50 Angestellte bei Monteverdi tätig. Nach Einstellung der Autoproduktion richtete dieser das Museum in seinen Räumlichkeiten in Binningen selbst ein. Eröffnet wurde es 1985. Trotz der Schliessung nach 31 Jahren bleibt die Marke «Monteverdi» als wichtiges Kapitel der Schweizer Automobilgeschichte in Erinnerung.