An den Standorten in der Bundesrepublik soll mit dem Ende der Spätschicht um 22.00 Uhr die vorerst letzte reguläre Schicht in der Fertigung enden. Zunächst zehn Arbeitstage lang sollen dann keine Autos oder Bauteile mehr hergestellt werden.
Im wichtigsten Markt China, wo die Pandemie ausgebrochen war, hatte VW schon zahlreiche Werke vom Netz nehmen müssen. Während sich die Lage dort wieder langsam stabilisiert, schlagen die Probleme jetzt voll auf die Heimatregion des weltgrössten Autobauers durch.
Probleme in der Logistik
Vorgaben zum Gesundheitsschutz waren zuletzt nicht mehr vollständig einzuhalten, es gab auch positive Virus-Testergebnisse. Zudem sackt die Auto-Nachfrage stark ab, VW droht eine teure Unterauslastung der Produktion. Ein sich laut Unternehmen «abzeichnender Abbruch der Lieferketten» führt ebenfalls zu Engpässen, wenn Beschäftigte von Lieferanten zu Hause bleiben müssen oder es in der Logistik hakt.
Der Produktionsstopp gilt für den Stammsitz Wolfsburg und die Standorte Emden, Hannover, Osnabrück, Zwickau, Dresden sowie die internen Zulieferwerke Braunschweig, Salzgitter, Kassel, Chemnitz und die Fabriken des Sitztechnik-Herstellers Sitech. In Spanien sind Pamplona und in Portugal Palmela betroffen.
Schliessungen seit Dienstag
Im Werk Bratislava in der Slowakei wird bereits seit Dienstag nicht mehr gearbeitet. Schliessungen gibt es bis zum Wochenende auch bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm sowie in Belgien, Mexiko und Ungarn. Skoda sollte in Tschechien schon am Mittwochabend mit dem Herunterfahren beginnen.
VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte: «In Zeiten, in denen die Menschen nicht mehr auf Spielplätze, zu Konzerten, in die Kirche oder abends ins Restaurant dürfen - und auch keine Autos mehr kaufen und Volkswagen Zuliefererprobleme hat -, da kann die Produktion nicht einfach weiterlaufen, als wäre nichts passiert.»
Die finanziellen Risiken der Krise sind laut Vorstandschef Herbert Diess noch nicht abzuschätzen. Eine Prognose fürs restlichen Jahr ist kaum möglich. (SDA)