Autofahrer von Fussgängern genervt
Zürcher Waschanlage muss nach 30 Jahren Betrieb einstellen

Sie liegt mitten in einer Fussgängerzone, die Waschanlage von Best Car Wash beim Escher-Wyss-Platz in Zürich. Nun hat der Betreiber genug. Er zieht nach Volketswil. Wer sein Geld mit Autos mache, der finde in der Stadt Zürich keine Unterstützung, kritisiert er.
Publiziert: 19.08.2024 um 11:53 Uhr
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An bester Lage werden in Zürich ab Ende September keine Autos mehr gewaschen.
Foto: PD
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Nach 30 Jahren ist Schluss mit Autowaschen und Felgenpolieren: Die Best Car Wash, eine der bekanntesten Waschanlagen Zürichs, stellt ihren Betrieb ein. Die Lage im Trendquartier Zürich-West beim Escher-Wyss-Platz wird ihr zum Verhängnis, wie die NZZ berichtet. 1994 wurde die Autowaschanlage in Betrieb genommen. Heute liegt sie in einer Fussgängerzone mit Sackgasse samt Fahrverbotstafel. Fussgänger und Velofahrer haben Vortritt. Autofahrer das Nachsehen.

Seit 15 Jahren ist das so. Damals sanierte die Stadt Zürich die Hardbrücke. Und richtete danach ein neues Verkehrsregime ein. Dieses hat nun Folgen: Best Car Wash verschwindet. Immer wieder wurden offenbar Kundinnen und Kunden bei der Zu- und Wegfahrt behindert. Zuweilen gar von Fussgängern beschimpft, heisst es im Bericht. Zudem ist auf dem Fahrverbotsschild keine Ausnahme für die Zufahrt zur Waschanlage vermerkt. Kunden waren verunsichert. Und blieben der Waschstrasse fremd.

Betreiber ziehen nach Volketswil

Ende September drehen die Betreiber der Anlage das Wasser ab. Obwohl sie mit der Stadt Zürich noch einen Mietvertrag bis 2027 gehabt hätten. Ihr gehört das Areal. «Wer hier sein Geld mit Autos verdient, kann nicht mit Unterstützung rechnen», kritisieren sie die links-grün regierte Stadt. Und ziehen deshalb in die Agglomeration – nach Volketswil ZH.

Die Stadt erhofft sich vom Wegzug derweil neue Impulse fürs Quartier. Kein Wunder bei der zentralen Lage. Das Areal befindet sich mitten im Kerngebiet, in dem laut Siedlungsrichtplan der Stadt Zürich ein lebendiges Quartierzentrum entstehen soll. Geplant sind Läden und Restaurants im Parterre und Wohnungen in den Stockwerken darüber. 

Vorerst eine Zwischennutzung

«An der Europaallee hat sich gezeigt, dass diese Mischung ein Quartier belebt», sagt Christoph Gysi, früherer Besitzer des benachbarten Restaurants «Les Halles» und der Präsident des Vereins Kulturmeile, zur NZZ. Das dürfte aber noch dauern, weil gewisse Mietverträge auf dem Areal noch bis 2030 laufen. So lange ist in der Waschanlage eine Zwischennutzung vorgesehen.

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