«Es gibt keine politische Unterstützung in Frankreich mehr für diese Verhandlungen», sagte der für das Abkommen zuständige französische Aussenhandelsstaatssekretär Matthias Fekl am Dienstag im Radiosender RMC. «Frankreich fordert den Stopp dieser Verhandlungen.»
In Frankreich wachsen seit Monaten die Zweifel daran, dass der Vertrag zustande kommt; Präsident François Hollande hatte im Mai mit der Ablehnung des Abkommens gedroht. Sein Land werde «niemals akzeptieren, dass die Grundprinzipien für unsere Landwirtschaft, unsere Kultur, für die Gegenseitigkeit beim Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen in Frage gestellt werden», hatte der Präsident gesagt.
Fekl erklärte damals bereits, ein Stopp der Gespräche scheine «die wahrscheinlichste Option» zu sein. Grund sei «die derzeitige Einstellung der USA». «Europa schlägt viel vor und bekommt im Gegenzug kaum etwas», sagte er zur Begründung.
Erst am Sonntag hatte der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel die TTIP-Verhandlungen als «de facto gescheitert» bezeichnet, «weil wir uns den amerikanischen Forderungen natürlich als Europäer nicht unterwerfen dürfen». Er verwies auf die harte Verhandlungslinie der USA. «Da bewegt sich nichts», sagte Gabriel.
Der Minister handelte sich damit scharfe Kritik von Wirtschaftsverbänden sowie vom Koalitionspartner Union ein. Die US-Regierung reagierte irritiert.
Der Sprecher des US-Handelsbeauftragten Michael Froman sagte «Spiegel Online», die Verhandlungen machten «in Wahrheit ständig Fortschritte». Es liege in der Natur von Handelsgesprächen, dass nichts vereinbart sei, bis alles vereinbart sei.