Die EU belegt ab morgen Stahlimporte mit neuen Zöllen. Auslöser sind die von US-Präsident Trump verhängten Strafzölle, um die amerikanische Wirtschaft vor Konkurrenz zu bewahren.
Die EU sieht sich dadurch gezwungen, auch ihren eigenen Markt zu schützen. Denn offenbar haben die US-Zölle vom März bereits Folgen. Es wurden mehr ausländische Stahlerzeugnisse in die EU importiert – auch aus der Schweiz. Eine Gefahr für Produzenten in der europäischen Union.
Der neue Zusatzzollsatz von 25 Prozent werde auf Importe verhängt, die nun in der Folge der US-Zölle zusätzlich in die EU kommen, erklärt die EU-Kommission in ihrer Mitteilung. Das bedeutet: So viel wie bisher können Unternehmen ohne Extrazölle weiter in die EU exportieren. Dafür orientiert sich die EU an den durchschnittlichen Mengen der letzten drei Jahre.
Schweiz gehört nicht zu den bevorzugten Partnern
Auch Schweizer Unternehmen, die Stahlprodukte in die EU exportieren, könnten die neue Massnahme zu spüren bekommen. Eine Ausnahmeregelung gilt nämlich nur für einige Entwicklungsländer und die EWR-Länder Norwegen, Island und Liechtenstein. Mit letzteren sei die EU wirtschaftlich eng verknüpft, so die Begründung.
Immerhin, der neue Stahlzoll ist eine sogenannte vorläufige Massnahmen. Als solche darf sie höchstens 200 Tage in Kraft bleiben. Um die Import-Hürde definitiv einzuführen, muss die Marktanalyse noch abgeschlossen werden. Das ist laut der EU-Kommission spätestens Anfang 2019 der Fall.
Bereits seit vergangenem Monat sind EU-Vergeltungszölle auf US-Produkte wie Motorräder, Jeans und Whiskey in Kraft. Auch dies eine Gegenmassnahme auf US-Zölle. (jfr)