Es war vor 20 Jahren, als die kleine Firma Mammut aus Seon im Kanton Aargau einen neuen Chef gesucht hatte. Dass die Wahl auf Rolf Schmid fiel, ist ein glücklicher Zufall. Der heute 55-jährige Betriebsökonom kam aus der Pharma-, Uhren- und Tourismusbranche zum Outdoor-Unternehmen – und auch sonst passte er nicht wirklich ins Bild des abenteuerlustigen Gipfelstürmers.

Der Chef ist die Anti-These zum Kunden

«Ich war immer sportlich, aber mit Bergsport hatte ich nichts am Hut», sagt Schmid in der «Aargauer Zeitung». Zudem trage er seit zwölf Jahren eine Hüftprothese. «Viele Ärzte sagten, Klettern und Bergsteigen würden gar nicht gehen.» Und der Gipfel: Rolf Schmid  leidet auch noch an grosser Höhenangst. Er war also die Anti-These zum typischen Kunden von Mammut.

Doch Schmid setzte mit der Firma schon bald zum Höhenflug an: Der Jahresumsatz von damals rund 25 Millionen Franken wurde mittlerweile verzehnfacht. Die Zahl der Angestellten ist von 25 Personen auf weltweit gut 600 angestiegen. Heute ist Mammut ein Welt-Unternehmen.

Vor Angst fast gestorben

Schmid arbeitete aber nicht nur am Erfolg seines Betriebs, sondern auch an sich selber. Trotz seiner Höhenangst war er schon auf den Gipfeln vom Mont Blanc, Mönch und Jungfrau. Im Juli soll noch der Eiger folgen. Auch zu einem Bungee-Sprung hat sich Schmid schon durchgerungen, obwohl er dabei «vor Angst fast gestorben» sei.

Bei der Erklärung, wie er seiner Ängste überwindet, ist Schmid dann wieder ganz der Vorzeige-Chef. Überall würden ihm sein starker Wille und das Vertrauen ins Outdoor-Material helfen. Nur weil er dermassen hinter seinen Produkten stehe, könne er sie weltweit glaubwürdig verkaufen. (cat)