Ausgerechnet in den Sommerferien
Riesiges Verkehrschaos in Italien nervt Touristen

Mehrere Gewerkschaften wollen den Verkehr in Italien zum Erliegen bringen. Ausgerechnet in der wichtigsten Reisezeit des Jahres. Das bringt den Verkehrsminister auf die Palme.
Publiziert: 24.07.2019 um 15:37 Uhr
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Am Hauptbahnhof von Mailand stranden Tausende Reisende.
Foto: Keystone
Patrik Berger

Von wegen erholsame Ferien in Bella Italia! Schweizer Reisende müssen sich diese Woche auf gravierende Verkehrsbehinderungen einstellen. Mehrere italienische Gewerkschaften wollen am Mittwoch und am Freitag den Verkehr lahmlegen – im ganzen Lande.

Heute Mittwoch werden unter anderem die Autobahn-Bezahlstellen, die Eisenbahn, der öffentliche Nahverkehr, die Fährhäfen sowie Taxis und sogar Autovermieter bestreikt. Da sind starke Nerven und viel Geduld gefragt. Immerhin: Hochgeschwindigkeitszüge sollen keine ausfallen.

Kein Flugzeug landet oder startet

Noch grösser dürfte das Chaos am Freitag werden, wenn viele Touristen an- und abreisen werden. Wenn es nach den in Italien traditionell starken Gewerkschaften geht, soll im ganzen Land von 10 bis 14 Uhr kein einziges Flugzeug landen oder starten.

Es ist landesweit mit schweren Störungen zu rechnen, auch wenn noch nicht klar ist, wie viele Angestellte dem Streikaufruf dann auch wirklich folgen werden. Ganz wichtig: Reisende sollen sich rechtzeitig über die konkrete Situation informieren. Entweder bei den SBB oder bei der betreffenden Airline.

Achtung, offene Maut-Schranke!

Und ebenfalls ganz wichtig: Wer eine wegen des Streiks geöffnete Maut-Schranke passiert, der soll sich nicht zu früh darüber freuen, die Strecke gratis befahren zu können. Gratis ist die Nutzung nämlich nicht. Kameras zeichnen die Autonummern auf. Oft flattern dann einem noch Monate später teure Bussen ins Haus.

Doch was wollen die Demonstrierenden mit ihren massiven Protestaktionen bezwecken? Die Gewerkschaften möchten die italienische Regierung mit dem Slogan «Bringen wir das Land wieder in Bewegung» zu grossen und dringend nötigen Investitionen in die Infrastruktur von Schiene und Strasse zwingen.

«Fügt dem Land keinen Schaden zu!»

Verkehrsminister Danilo Toninelli (44) fleht die Gewerkschaften an und appelliert an deren «Verantwortungsbewusstsein» mit Blick auf die «delikate Periode» der sommerlichen Reisewelle. Es dürfe nicht sein, dass man dem Lande im wichtigen Tourismussektor enormen Schaden zufüge.

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