Zehntausende Kassenzettel werden in den Schweizer Supermärkten jeden Tag gedruckt. Die meisten davon wandern ungesehen in den Abfall. Problematisch: Kassenzettel können bisher nicht recycelt werden. Sie gehören in den Kehricht statt ins Altpapier. Das liegt am Papier, dessen Beschichtung und der Druckfarbe.
Gefährliche Bisphenole finden sich auf Schweizer Kassenzetteln zwar kaum mehr. Aber auch nicht-phenolische Farbentwickler, wie sie etwa bei Migros und Coop zum Einsatz kommen, sind laut Greenpeace problematisch, etwa für im Wasser lebende Tiere und Pflanzen.
Öko-Kassenzettel schimmern bläulich
Der Discounter Lidl nimmt jetzt eine schweizweite Vorreiterrolle ein: In sämtlichen 153 Filialen in der Schweiz kommt bald umweltfreundliches Thermopapier zum Einsatz. «Das Material stammt aus nachhaltiger Waldwirtschaft und ist anders als herkömmliche Bons im Altpapier recycelbar», sagt ein Lidl-Sprecher zu «20 Minuten». Die neuen Öko-Kassenzettel erhalten durch das Thermopapier eine auffällige Farbe, sie schimmern bald blau.
Wann genau das Thermopapier flächendeckend zum Einsatz kommt, kann Lidl noch nicht sagen. Bei Lidl Deutschland ist die umweltfreundlichere Variante schon länger im Einsatz.
Migros-Kassenzettel auffällig kurz
Die beiden Platzhirsche Coop und Migros wollen dem Beispiel von Lidl offenbar – zumindest vorerst – nicht folgen. Gegenüber der Pendlerzeitung geben sie zu Protokoll, eine Umstellung sei aktuell nicht geplant. Ökologischere Alternativen würden aber regelmässig geprüft.
Coop hat vor rund zwei Jahren damit begonnen, die Kassenzettel beim Self-Checkout nicht mehr standardmässig zu drucken. Eine Quittung erhält nur noch, wer nach der Bezahlung den entsprechenden Befehl auf dem Bildschirm drückt. Anders bei Konkurrentin Migros: Dort werden die Kassenbons beim Self-Checkout standardmässig gedruckt. Immerhin: Die Migros-Kassenzettel sind auffällig kurz. (sfa)