Aus Umfeld von Privatbank Ihag
US-Justiz klagt sechs Schweizer Banker an

Die US-Justiz hat Anklage gegen sechs Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag erhoben. Sie sollen US-Kunden geholfen haben, Steuern in Höhe von mehr als 60 Millionen Dollar zu hinterziehen.
Publiziert: 29.09.2021 um 09:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2021 um 19:07 Uhr
Die US-Justiz hat Anklage gegen sechs Banker aus dem Umfeld der Zürcher Privatbank Ihag erhoben. Sie sollen US-Kunden geholfen haben, Steuern in Höhe von mehr als 60 Millionen Dollar zu hinterziehen. (Archivbild)
Foto: Andrew Harnik

Ebenfalls angeklagt wird der Zürcher Ableger der Liechtensteiner Vermögensverwaltungs- und Beratungsfirma Allied Finance. Zu den sechs Angeklagten gehört auch der Mitte August in Mallorca verhaftete damalige Vizechef der Privatbank Ihag, wie einer Medienmitteilung der Staatsanwaltschaft des «Southern District of New York» vom Dienstag zu entnehmen ist.

Dieser ist offenbar in der Zwischenzeit von der spanischen Justiz auf freien Fuss gesetzt worden und in die Schweiz zurückgekehrt, wie das Onlineportal «Finews» am Mittwoch schreibt.

Die sechs angeklagten Banker und die Allied Finance haben laut der Anklagebehörde in der Zeit zwischen 2009 und 2014 Vermögen von US-Steuerzahlern in undeklarierten Konten bei der Ihag Privatbank vor den US-Behörden versteckt. Gemäss einem Plan unter der Bezeichnung «Singapore Solution» wurden die Gelder über diverse Bankkonten in Hongkong und anderen Orten in Konten auf den Namen einer singapurischen Vermögensverwaltungsgesellschaft bei der Ihag geschleust.

Der von der spanischen Justiz in Mallorca verhaftete ehemalige Ihag-Vizechef sei auch der Kundenberater für einen der US-Steuerhinterzieher gewesen, heisst es weiter. Er soll laut Anklage bei der Steuerhinterziehung von Vermögen über 50 Millionen Dollar mitgewirkt haben. Er war bereits im August von seinen Angaben bei der Ihag suspendiert worden und ist laut «Finews» inzwischen von seinen Ämtern bei der Ihag zurückgetreten.

Bei einem der weiteren Angeklagten handelt es sich um ein Geschäftsleitungsmitglied der Holdinggesellschaft Ihag Holding.. Er soll auch Einsitz in einer der Hongkonger Firmen gehabt haben. Ebenfalls unter Anklage steht ein ehemaliger Chefjurist der Ihag sowie frühere Vertreter der Zürcher Allied Finance und der gleichnamigen Liechtensteiner Muttergesellschaft.

Auslöser der Anklage war offenbar das Geständnis eines US-Kunden wegen Steuerhinterziehung. Den sechs Angeklagten droht laut der Mitteilung der US-Strafverfolgungsbehörden eine maximale Strafe von fünf Jahren Gefängnis. Die Allied Finance könnte bei einem Schuldspruch mit Geldstrafen belegt werden.

Die Privatbank Ihag selbst hatte sich November 2015 im Steuerstreit mit dem US-Justizministerium (DoJ) geeinigt. Sie hatte dafür eine Busse von 7,45 Millionen Dollar bezahlt. Die Ihag-Bank selber ist nicht angeklagt.

(SDA)

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