Aus der Zauber
Crans-Montana steigt beim Tarifverbund Magic Pass aus

Der Westschweizer Tarifverbund Magic Pass verliert sein grösstes Mitglied: Die Bergbahnen von Crans-Montana-Aminona (CMA) steigen laut Angaben ihres Direktors nach einem Streit per Ende Saison aus dem über 30 Skigebiete umfassenden Verbund aus.
Publiziert: 14.10.2019 um 04:06 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2019 um 08:01 Uhr
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Damals noch langfristig mit den Bergbahnen Crans-Montana Amonia: Sergei Aschwanden, Direktor «Association touristique de la Porte des Alpes» spricht während einer Medienkonferenz über die Details des Magic Pass-Angebots 2019/2020.
Foto: Keystone

In vielen Destinationen gelten sie als Erfolgsmodell und Gebot der Vernunft: die Tarifverbünde von Bergbahnen. Doch nun erhält dieses Modell erste Kratzer, im Wallis steigen die  Bergbahnen von Crans-Montana-Aminona (CMA) aus dem Verbund Magic Pass aus. Damit ist die Magie für diesen überregionalen Skipass fürs erste vorbei.

Der Tarifverbund mit Mitgliedern in den Kantonen Wallis, Waadt, Freiburg, Neuenburg und Jura habe die Erwartungen nicht erfüllt, erklärte CMA-Direktor Maxime Cottet in einem Interview mit der Tageszeitung «Le Temps» vom Montag. «Unsere Vorschläge für Änderungen wurden nicht berücksichtigt.» Deshalb werde sein Unternehmen den bis Ende April 2020 gültigen Vertrag mit dem Magic Pass nicht verlängern.

Crans-Montana wollte Sonderstatus

Die Walliser Destination Crans-Montana-Aminona ist das grösste Gebiet im Skipass und erwirtschaftet rund einen Viertel des Umsatzes. Bereits seit vergangenem Winter drohte CMA mit einem Ausstieg aus der Genossenschaft. Das Unternehmen fühlt sich benachteiligt, weil es innerhalb des Verbunds keinen Premium-Status erhalten hat. Die Bahnen von Crans-Montana-Aminona wollten den Besitzern des Magic Pass in Spitzenzeiten den Zugang zu ihren Pisten verbieten.

Die Generalversammlung der Genossenschaft Magic Mountains Cooperation und damit die übrigen Skistationen hatten sich im September einstimmig geweigert, CMA den Premium-Status zu verleihen. Daraufhin forderte CMA eine Bedenkzeit für einen Ausstieg nach der laufenden Saison.

CMA-Direktor Cottet räumte im Interview ein, dass der 2017 eingeführte Tarifverbund die Winter- und Sommersportorte wiederbelebt und neue Kunden nach Crans-Montana gelockt habe. Er glaubt aber auch, dass die traditionellen Kunden in Spitzenzeiten unter der Belastung leiden würden.

Zu wenig verdient

Cottet erklärte weiter, dass die Regeln zur Verteilung der Einnahmen im Verbund «unsere Einnahmen bestraft». Die Formel dafür ist geheim, berücksichtigt wird unter anderem die Anzahl Besucher im einzelnen Gebiet.

Vor Einführung des Magic Passes habe der Umsatz in Crans-Montana bei 15 bis 25 Millionen Franken pro Jahr gelegen, sagte der Bergbahn-Direktor. Der Tarifverbund habe die Umsatzvolatilität reduziert, aber die Einnahmen auf 21 Millionen Franken begrenzt. Die Gewinnschwelle betrage aber 23 Millionen Franken. Cottet kam zum Schluss, dass «diese Mindesteinkommensgarantie uns viel zu viel kostet».

Der Magic Pass für die kommende Wintersaison ist vom Ausstieg Crans-Montanas noch nicht betroffen. Das Spezial-Skiabonnement war 2017 eingeführt worden. Für derzeit 549 Franken können Kunden die Bahnen in 30 Stationen in den Westschweizer Kantonen nutzen. Neu dabei sind 2019 Saas Fee VS, Leukerbad VS und Les Prés-d’Orvin im Berner Jura. (SDA/koh)

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