Flughäfen geben viel für die Sicherheit ihrer Passagiere aus. Der Flughafen Bern rund 25 Prozent seiner Ausgaben. Dem Präsidenten des Flughafens Bern ist das zu viel. Er möchte bei den Sicherheitsvorkehrungen Kosten senken.
Beat Brechbühl (46) findet, der Sicherheitsbereich sei durch die Behörden überreguliert. «Kleinere Flugplätze sind übersichtlicher, mögliche Gefahrenquellen sind leichter erkenn- und korrigierbar», sagt er. Die Kosten für die Massnahmen würden den Flughäfen die Margen wegfressen.
Die Schweiz hat hier wenig Spielraum
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) wisse, dass die Kosten für die Sicherheit hoch seien, sagt Sprecher Urs Holderegger. Die Kritik lässt er dennoch nicht gelten. «Bern ist ein Flughafen mit internationalen Flügen. Deshalb muss auch er sich im Security-Bereich an die internationalen Richtlinien halten», sagt er.
Die Schweiz habe ohnehin wenig Spielraum, da die Richtlinien vom internationalen Dachverband ITAO erlassen werden. «Zudem sind die Sicherheitsmassnahmen offenbar wirkungsvoll. Flugzeugentführungen sind seit den 70er- und 80er-Jahren extrem zurückgegangen», erklärt Holderegger.
Augenmass und Vernunft sollten reichen
Flughafenpräsident Brechbühl hält nichts von Nulltoleranz. «Bei Sicherheitsstandards und Checks von Personal und Dauerkunden könnten mit Augenmass die gleichen Standards erreicht werden», sagt er.
Den Flughafen Bern benutzten 2014 noch 200'000 Passagiere. Das entspricht einem Rückgang von 25 Prozent. Um drei Prozent konnte der Flughafen bei Business-Flügen zulegen.
Nur dank Sparmassnahmen machte der Flughafen noch einen Mini-Gewinn von 100'000 Franken. Ab Bern fliegen mehrere internationale Airlines Ziele in ganz Europa, im Mittelmeer und in der Türkei an.