Aufstand gegen Taxidienst Uber
Gewerkschaften protestieren gegen Pläne von SBB und Post

Post und SBB wollen mit dem umstrittenen Taxi-Dienst Uber gemeinsame Sache machen. Den Gewerkschaften passt das gar nicht. Sie protestieren heute vor den Hauptsitzen der Staatskonzerne.
Publiziert: 04.04.2017 um 10:53 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:31 Uhr
Die Gewerkschaften Unia, Syndicom und SEV protestieren heute vor den Hauptsitzen der SBB und Post.
Foto: PD
Michael Bolzli

Die Post und die SBB tüfteln an neuen Mobilitätskonzepten. Und liebäugeln dabei mit einer Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Taxidienst Uber. Die SBB wollen Uber in den neuen Reiseplaner integrieren, Postauto betreibt in Basel bereits heute eine Mobilitäts-App. Ein Bestandteil davon ist der Taxidienst Uber. 

Den Gewerkschaften Unia, Syndicom und SEV passt das gar nicht. Sie haben darum heute Morgen an acht Bahnhöfen mit Flyern Stimmung gegen die Zusammenarbeit gemacht. Kurz vor Mittag protestierten sie dann vor den Hauptsitzen der SBB und Post. 

«SBB und Post machen sich zu Komplizen des Gesetzesbruchs», wettert Unia-Präsidentin Vania Alleva. Grund: Die SUVA und die Zürcher Sozialversicherungsanstalt stufen Uber als Arbeitgeber ein. Folglich müsste der US-Konzern auch Sozialabgaben in der Schweiz zahlen – doch der Taxidienst will davon nichts wissen. Er sieht sich als reine Vermittlungsplattform und nicht als Arbeitgeber.

Mit diesem Flyer machen die Gewerkschaften Stimmung gegen Uber.
Foto: PD

«Uber schöpft den Profit ab und wälzt das Risiko auf Kosten der Arbeitsbedingungen vollständig auf die Fahrer ab», sagt Daniel Münger, Leiter Logistik bei der Syndicom. 

Die Gewerkschaften räumen ein, dass es zu den Aufgaben der Post und SBB gehört, sich Gedanken zu Mobilität der Zukunft zu machen. «Aber wenn das Uber-Sozialdumping der Preis für die Mobilität der Zukunft sein soll, dann wollen wir diese Moblitätszukunft nicht!», wettert SEV-Präsident Giorgio Tuti.

Die Gewerkschaften fordern von der SBB und der Post die «unverzügliche Beendigung der Zusammenarbeit» mit dem Taxidienst.

Davon will die Post aber nichts wissen: «Die Post hält sich an die geltenden Gesetze. Solange es gegen Uber keine rechtskräftigen Verbote gibt, betrachtet die Post den Fahrdienst als legales Angebot und sieht gemäss aktuellem Stand keine Veranlassung, während der Pilotphase darauf zu verzichten», sagt Postauto-Sprecherin Katharina Merkle.
 

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