An der Spielzeugmesse vergangenen Februar in New York war sie eine Attraktion. Hersteller Mattel hat dort die «Hello Barbie» vorgestellt – eine Plastikpuppe, die spricht. Eltern laufen seither Sturm gegen das moderne Spielzeug.
Die Organisation «Campaign for a Commercial-Free Childhood» (ccfc) lancierte gar eine Petition, um Mattel-CEO Christopher Sinclair (64) von der Lancierung der Puppe abzubringen.
Die Petition zählt bereits mehr als 6000 Unterzeichnende, mehrheitlich aus Amerika.
Aufzeichnungen werden bis zu zwei Jahren gespeichert
ccfc ortet nämlich eine Verletzung der Privatsphäre der Kinder. Denn die 70-Franken-Barbie zeichnet die Gespräche auf und übermittelt sie per Internet an eine Cloud.
Die Informationen werden von der Firma «Toytalk» verarbeitet und in der Cloud bis zu zwei Jahre lang abgespeichert.
«Toytalk» schreibt in ihren Privatsphäre-Richtlinien sogar, sie würden die Aufzeichnungen für weitere «Forschung» sowie «Datenanalyse» nutzen.
Unter permanenter Beobachtung der Eltern
Eltern erhalten wöchentlich einen Link, unter dem sie die Gespräche der Kinder abhören können. Der Nachwuchs stünde so also selbst beim Spielen unter Totalüberwachung.
Bedenklich, so ccfc, sei auch die Botschaft, hinter der die «Hello Barbie» steht. Denn sie soll laut Mattel die Beziehung der Kinder mit Barbie «vertiefen».
Kinder brauchen reale Freunde
ccfc sieht dahinter den Versuch, echte Freundschaften durch ein kommerzielles Produkt zu ersetzen. Die Organisation ist jedoch davon überzeugt, dass Kinder für eine gesunde Entwicklung Beziehungen und Gespräche mit realen Menschen und realen Freunden brauchen.
Die «Hello Barbie» soll im Herbst 2015 auf den Markt kommen. (ogo)