Auf Kritik nach Ski-Halbtax-Aktion
Andermatt öffnet in der Früh Pisten nur für Saison-Abo-Besitzer

Inhaber eines Jahresabos reagieren verschnupft auf die Halbpreis-Aktion in der Region Andermatt. Die Betreiber des Skigebiets kontern die Kritik. Und versuchen die Jahresabonnenten mit einem exklusiven Zückerli zu beschwichtigen.
Publiziert: 19.12.2019 um 10:33 Uhr
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Aktualisiert: 19.12.2019 um 17:16 Uhr
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Samih Sawiris: Der Ägypter ist federführend in Andermatt.
Foto: Keystone
Marc Iseli

Es war gut gemeint: Andermatt UR lockt mit einem Ski-Halbtax-Angebot in die Region am Gotthard. Besitzer eines derartigen Abos für 41 Franken können beliebig viele Tageskarten zum halben Preis beziehen. «Mit diesem Angebot belohnen wir die wiederkehrenden Gäste», sagte Tourismusunternehmer Samih Sawiris (62) dazu im BLICK.

Die Aktion sorgt aber für Missmut bei Besitzern eines Jahresabos. Sie schreiben Leserbriefe und E-Mails an die Verantwortlichen in Andermatt. «Als langjähriger Käufer des Jahresabos fühle ich mich verschaukelt und bin verärgert», heisst es in einem Schreiben. «Ich hätte erwartet, dass Sie vor Beginn des Verkaufs der Jahresabos informiert hätten.»

Brief an 7000 Personen

Das Jahresabo kostet 740 Franken – dafür gibts umgerechnet 17 Skitage plus Halbtax. Von einer «bodenlosen Frechheit» spricht der Abo-Besitzer deshalb. Er verbringt im Schnitt nur zehn Tage auf den Ski. «Wenn ich in der Presse lese, dass Sie mit dem Halbpreis-Abo wiederkehrende Gäste belohnen wollen, fühle ich mich als seit Jahren wiederkehrender Gast geprellt», so die Klage.

Nun reagieren die Betreiber des Skigebiets. Dieser Tage erhalten alle Inhaber einer Jahreskarte einen Brief. Das sind knapp 7000 Personen. Das Schrieben liegt BLICK vor. Es trägt die Unterschrift von Rainer Flaig (57), Chef der Andermatt-Sedrun Sport AG, und dessen Stellvertreter Silvio Schmid (60). Die beiden koordinieren die Aktivitäten und den Betrieb im Skigebiet.

Extra-Stunde für Abo-Besitzer

Flaig und Schmid bedanken sich bei den Abo-Besitzern. Sie führen die Vorteile der Jahreskarte auf. Dazu zählt die Nutzung der Bergbahnen im Sommer und die ganzjährige Nutzung der Zugverbindungen zwischen Göschenen UR und Andermatt UR sowie zwischen Andermatt UR, Sedrun GR und Disentis GR.

Angesichts der angespannten Stimmung verspricht das Duo aber auch noch drei Extras. Darunter eine frühere Nutzung der Ski-Lifte. Ab Mitte Januar sind die Lifte jeweils am Freitag eine Stunde früher geöffnet. Nur für jene, die eine Jahreskarte besitzen. «Sie können jeden Freitag bereits ab 7.30 Uhr in Andermatt und in Sedrun Skifahren», heisst es im Brief. «Dieses Angebot ist ausschliesslich für Sie und kann nicht käuflich erworben werden.»

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